SCUSH - When Darkness Falls
Mehr über Scush
- Genre:
- Rotzrock
- Release:
- 02.05.2008
- Intro
- Matrix
- Reconcile
- Day X
- Rifty Minds
- Rocking Legend
Rotzrock aus der Schweiz. SCUSH legen mit "When Darkness Falls" ihre Debüt-EP vor und klingen so gar nicht nach GOTTHARD oder SHAKRA, sondern rotzen eher dreckig durch die Landschaft. Das liegt vor allem an Sänger Rocky Sproll, der recht geradlinig seine Botschaften unter das Volk bringt. Viel Licht, aber auch viel Schatten.
Wir haben es hier mit einer vierköpfigen Rockband aus Basel zu tun, die sich Anfang 2007 gegründet hat und nun mit ihrer ersten EP "When Darkess Falls" die Landesgrenzen sprengen möchte. Dabei sind SCUSH eigentlich kein klassischer Rockimport aus der Schweiz, denn mit gepflegtem Hardrock der Marke GOTTHARD, KROKUS oder SHAKRA haben die Jungs aus dem Alpenland nicht viel zu tun. Sie haben sich dagegen eher eine rotzige Variante davon auf ihre Fahne geschrieben und präsentieren uns diese in etwas mehr als zwanzig Minuten, aufgeteilt auf fünf richtige Songs.
SCUSH rocken mit schweren und treibenden Gitarren, die manchmal etwas an BLACK LABEL SOCIETY erinnern, rollen ansonsten konsequent und unaufhaltsam durch die Gegend und ziehen maximal bei 'Day X' ein wenig das Tempo an. Es ist purer, geradliniger und vor allem dreckiger Rock 'n' Roll. Alles sehr nett gemacht, wobei mir letztendlich ein bisschen die Abwechslung fehlt. Das überraschende Ende mit Akustikgitarre und Gesang bei 'Reconcile' und das coole Break in 'Rifty Minds' sind dann schon die glorreichen Ausnahmen. Nicht, dass es langweilig oder gar schlecht wäre, aber es wirkt teilweise etwas schleppend oder gar allzu vorhersehbar. Der letzte Kick Entschlossenheit, der letzte Wille, dem Hörer wirklich in den Hintern treten zu wollen, fehlt mir einfach.
Am Gesang von Rocky Sproll werden sich definitiv die Geister scheiden. Seine Stimme ist schön dreckig und verleiht ihm eine angenehm rotzige Attitüde. Leider gehen dadurch jegliche Formen von Gesangsmelodien flöten. Man begnügt sich mit netten Mitgrölrefrains, und die Strophen arten eher in Sprechgesang aus. Das mag aber auch an der etwas queren Gesangsrhythmik liegen, denn eine solche ist eben nicht immer zu erkennen. Die Texte sollten der Melodie angepasst werden und nicht unbedingt umgekehrt. Bei den abschließenden Songs 'Rifty Minds' und 'Rocking Legend' passt der Gesang dann besser. In beiden Fällen schimmert hier seine bluesige Ader durch, die ihm mehr Freiheiten verleiht und ihn dadurch viel besser zur Geltung kommen lässt. Eine markante Stimme, deren Vorteile man nur besser in das musikalische Gesamtbild einbetten sollte.
Neben den fünf Songs erwartet die Hörerschaft noch ein sehr schönes Intro, das wie eine Nachrichtensendung aufgebaut ist, mit netten modernen Beats unterlegt wurde und bestimmt recht aufwendig zu produzieren war. Diesen positiven Aspekt kann sich auch die gesamte Produktion ans Revers heften, denn die Gitarren knallen mächtig, und die gesamte Musik drückt ordentlich aus den Boxen. Für eine Eigenproduktion wirklich beachtlich. Wer sich "When Darkess Falls" der Eidgenossen zulegen möchte, sollte zehn Euro parat halten und die Band über deren Website kontaktieren.
Anspieltipps: Rifty Minds, Rocking Legend
- Redakteur:
- Chris Staubach