SEA - Sea
Mehr über Sea
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 15.09.2014
- Sorry To Be Sane
- Cry
- Eyes Of Sedona
- Another Song To Sing
- House Of Air
- Aeon
- Ride On
- Battle To Be Seen
Das Hard-Rock-Debüt des Jahres?
Dieses Review ist bereits einige Tage überfällig und dafür ist ausnahmsweise mal nicht meine Faulheit verantwortlich, sondern die Qualität von "Sea". Denn ich ertappe mich einfach immer wieder dabei, das Debütalbum der Dänen erneut aufzulegen, um endlich diesen Text zu schreiben, nur um dann voll und ganz von der Musik vereinnahmt zu werden, bis das Album zu Ende ist und sich das Ganze wiederholt. Damit soll jetzt aber Schluss sein, denn SEA verdient es, dass mehr Leute der Band ihre Aufmerksamkeit schenken und dazu sollte ich nicht nur genießen, sondern auch berichten.
Nun denn: Auf "Sea" gibt es sieben überragende Rocksongs und ein herrlich gefühlvolles Akustikgitarren-Zwischenspiel, die mal eben fast die gesamte Retrowelle hinwegfegen. Grund dafür ist nicht so sehr das exzellente Songwriting oder die technische Kompetenz des Quartetts, nein, es ist die Frische und Unbekümmertheit, mit der Kracher wie 'Sorry To Be Sane' oder 'Another Song To Sing' aus den Boxen springen und den Hörer überwältigen. Denn SEA hat etwas, das so nur wenige Bands haben: Den Mut zu den ganz großen Melodien und die Fähigkeiten, diese auch umzusetzen, ohne in Kitsch abzudriften.
Damit steht man Truppen wie SLOUGH FEG oder ARGUS deutlich näher als Bands, die darauf bedacht sind, den Sound der 70er so authentisch wie möglich zu reproduzieren. Denn "Sea" transportiert den Geist jener Zeit, die Spielfreude und stilistischen Elemente von Bands wie THIN LIZZY in die Gegenwart, vermischt sie mit der Energie der 80er und lässt auch ein paar neuere Einflüsse aus dem Alternative Rock einfließen. Das Ergebnis klingt weder betont altmodisch, noch bemüht modern. Stattdessen ist es ein Stück zeitlose Musik, voller Leidenschaft, in einem klaren, druckvollen Sound und mit zwei absoluten Übersongs, 'House Of Air' und vor allem 'Ride On', die mit zum besten gehören, was ich seit langem gehört habe. Die Konsequenz? Wer "Sea" nicht gehört hat, vverpasst eines der besten Alben des Jahres und einen der vielversprechendsten Newcomer im klassischen Hard Rock und Metal. Und das will ja wohl niemand.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst