SEAR BLISS - The Arcane Odyssey
Mehr über Sear Bliss
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Candlelight
- Release:
- 21.09.2007
- Blood On The Milky Way
- A Deathly Illusion
- Lost And Not Found
- Thorns Of Deception
- The Venomous Grace
- Omen Of Doom
- Somewhere
- Path To The Motherland
Während die Black-Metal-Legenden aus dem hohen Norden sich in den vergangenen Jahren zumeist selbst dem Untergang weihten und das Ende des hymnischen Finsterstahls einläuteten, folgten die Ungarn von SEAR BLISS eisern dem düsteren Pfad der musikalischen Verdammnis und hielten sich auch in den schlechten Zeiten des Genres stets mit erhabenen Epen und grandiosen Alben an der Oberfläche. Nun, wo die Szene sich wieder langsam im Aufwind befindet, erntet das Quintett endlich die wohlverdiente Aufmerksamkeit und Promotion, um sich endgültig aus dem Underground-Dasein freizuschwimmen.
Das Candlelight-Debüt "The Arcane Odyssey", gleichzeitig die sechste Scheibe der Ungarn, nimmt die daraus resultierende Euphorie auch direkt auf. Mit glänzenden Fanfaren und grandiosen Melodien starten SEAR BLISS heuer in das Schlachtengetümmel und eröffnen mit dem genialen Doppelpack 'Blood On The Milky Way' und 'A Deathly Illusion' sofort das Tor zur schwarzmetallischen Weltklasse. Grazil, bestimmt und entschlossen verknüpft die Band in diesen Kompositionen ihren Folk-Hintergrund mit der Räudigkeit des Black Metals, besteht dabei jedoch weiterhin auf die Eingängigkeit des Materials, welches sich wiederum nach den ersten Chören tief in die Ohrmuscheln einbrennt. Sehr geil, dieser Einstieg.
Im weiteren Verlauf der finsteren Dreiviertelstunde lassen SEAR BLISS von dieser Arbeitsweise auch nicht mehr ab, wenngleich sich immer mehr doomige Elemente in die Songs hineinschleichen. 'Lost And Not Found' zum Beispiel schleppt sich quälend vorwärts, erstellt jedoch in den entscheidenden Momenten die Links zur Melodik der vorangegangenen Stücke, wohingegen 'Omen Of Doom' seinem Titel vollends gerecht wird und gnadenlos gemein vorwärts rollt.
Lediglich der noch einmal deutlich gesteigerte Bombast darf kritisch beäugt werden, nimmt er den Songs doch bisweilen einen Teil ihrer Seele, bedingt durch den spürbaren Hang zum produktionstechnischen Perfektionismus. Doch aufgrund des extravaganten, wirklich starken Songwritings können derartige Kritikpunkte auch wieder schnell ins Jenseits befördert werden - passend zur allgemein finsteren Ausstrahlung des gesamten Materials!
Alles in allem ist "The Arcane Odyssey" also ein gelungener Einstand beim Black-Metal-Kultlabel Candlelight. SEAR BLISS beweisen sich einmal mehr als formidable Inszenatoren des doomigen Schwarzstahls und liefern ihrer wachsenden Fangemeinde wiederholt brillantes Material. Genre-Verfechter sind dieser Platte definitiv verpflichtet!
Anspieltipps: Blood On The Milky Way, A Deathly Illusion, Thorns Of Deception
- Redakteur:
- Björn Backes