SEASON OF DREAMS - My Shelter
Mehr über Season Of Dreams
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 14.08.2020
- Before The War
- In The Rubble
- We Are Soldiers
- The Land Of Forgotten Dreams
- Acid Pouring Rain
- Monsters
- My Shelter
- Soldier Without Command
- Angel Forever
- United
- Worlds Collide
- Mr. Blacky
- From Creation To Chaos
- After The War
Schade drum.
Mich bekommt man manchmal recht leicht auf seine Seite. Ich lese den Namen Nyberg und schon dreht sich die CD in meinem Abspielgerät. Johannes Nyberg nämlich ist jener Sänger, der vor etwa zwanzig Jahren mit ZONATA drei hervorragende Alben im Spannungsfeld zwischen NOCTURNAL RITES und Neoklassizismus veröffentlicht hat, die ich immer noch sehr gerne höre, auch wegen der spannenden Stimmfarbe des Schweden. Bruder John Nyberg spielte auf diesen Alben die Sechssaiter. Beide konnte der Franzose Jean-Michel Volz (A TASTE OF FREEDOM) für sein neues Projekt SEASON OF DREAMS gewinnen und ebenjene beiden waren der Hauptgrund dafür, sich dieser Band einmal anzunehmen.
Das beste zuerst: Johannes Nyberg hat in den letzten zwei Jahrzehnten tatsächlich nichts verlernt. Der Skandinavier kratzt und quält sich immer noch durch die Melodien, dass es eine wahre Freude ist. Er darf sich auf "My Shelter" auch meist ziemlich austoben, die teils kitschigen Notenfolgen kommen ihm sehr zugute. Sie gefallen auch mir im Grunde, doch ich habe tatsächlich ein großes Problem mit dem SEASON OF DREAMS-Debüt.
Das Keyboard geht mir nämlich durchweg extrem auf den Keks. Die offensichtlichen SABATON-Anleihen scheinen hier konstant durch, rauben mir den Spaß an mancher ansonsten gelungener Idee. Doch damit nicht genug, die Tastentöne, die sowohl Johannes Nyberg als auch Jean-Michel Volz beisteuerten, klingen dermaßen billig, nervig und blechern, dass ich beinahe wütend werde. Kaum eine Sekunde Musik vergeht ohne die gedrückte Unterstützung, was dem Unterfangen letztendlich den Sargnagel einrammt.
Schade, denn zum Beispiel 'Land Of The Forgotten Dreams' oder 'Soldiers Without Command' hätten wirkliches Potenzial, wenn sie nicht kaputt geklimpert worden wären. Die gute Stunde Spielzeit beende ich nur mit Kopfschmerzen und fassungslosem Gesichtsausdruck. Das kann doch niemand als gutklingend bewertet haben. Das rettet auch das tolle Artwork von Stan W. Decker nicht mehr. Bedauerlich.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Marius Luehring