SEASONS IN BLACK - Deadtime Stories
Mehr über Seasons In Black
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- Black Attakk / Soulfood
- Release:
- 25.11.2005
- 4our (Intro)
- End After, There's Nothing
- Hiroshima Sun
- Borderline My Sunshine
- Sweet Armageddon
- Look Toward The Sky
- Happy Doomsday To You
- Pain Is Truth
- Hello Hallowed Hell
- Bloody Tears
- Chroming Rain
- Gotten (Outro)
- Redoomed-Redress (Live at Ratisbona 2004)
- Hiroshima Sun (Schattenspiel EBM Remix)
- Bloody Tears Soul In Sadness (Dark Wave Remix)
Bei Black Attakk ist es in den letzten Monaten zu einer Unart geworden, neue Platten erst mehrere Wochen nach dem eigentlichen Release zu versenden. So auch im Falle von SEASONS IN BLACK, deren aktuelle CD "Deadtime Stories" bereits vor gut einem Vierteljahr erschienen ist, aber erst jetzt den Weg in die POWERMETAL.de-Hallen gefunden hat. Leute, unterschätzt mir die Online-Magazine nicht ...
Nun, dieser Gothic-Metal-Band aus dem bayrischen Underground eilen daher allerdings auch schon einige Vorschusslorbeeren voraus, denn die ersten Reaktionen der Print-Presse war fast ausnahmslos positiv. Und dies kann ich auch in gewissem Maße nachvollziehen, denn die zwölf regulär enthaltenen Songs von "Deadtime Stories" machen stellenweise schon einiges her, besonders dann, wenn die Band verstärkt mit Melodien arbeitet. So sind es besonders Stücke wie das düstere 'Hiroshima Sun' oder das von Frauengesang begleitete, fast schon eingängige 'Hello Hallowed Hell', mit denen SEASONS IN BLACK Punkte einfahren können. Weiterhin überzeugend sind die doomigen Stücke, bei denen Erinnerungen an die Glanzzeiten von ATROCITY wach werden, so zum Beispiel 'Borderline My Sunshine' und 'Bloody Tears', bei denen der Gesang dann auch sehr stark an die Stimme von Alex Krull angelehnt ist.
Entgegen dieser positiven Referenzen findet man auf "Deadtime Stories" aber leider auch Sachen, bei denen gepflegte Langeweile aufkommt. Beim eigentlichen Opener 'End After, There's Not Nothing' versucht die Band beispielsweise, Elemente aus Thrash und Death Metal mit einfließen zu lassen, was aber in Verbindung mit den dezent eingesetzten Melodien nicht sonderlich gut harmoniert. Aber auch das recht spannungsarme 'Look Toward The Sky' wirkt im Vergleich zu den eben genannten Highlights eher blass und geht insgesamt auch völlig unter. Zudem nervt der übertrieben schwarze Humor; die Happy-Birthday-Verunstaltung 'Happy Doomsday To You' hätte man sich zum Beispiel sparen können, und auch die seltsamen Songtitel zeugen nicht gerade von gutem Geschmack, werfen die Band sogar zeitweise in ein schlechtes Licht. Und dies sind alles Dinge, die von der gar nicht mal so üblen Musik ablenken, daher also völlig überflüssig sind.
Wirklich herausragend sind SEASONS IN BLACK auf diesem Album allerdings sowieso noch nicht. Kleine Schönheitsfehler und vermeidbare Längen finden sich fast in allen Stücken; lediglich bei den etwas opulenter arrangierten Songs hält man die Grundspannung aufrecht. Aber verstecken braucht sich die Band mit "Deadtime Stories" noch nicht, denn im Vergleich mit ähnlich gelagerten Bands wie eben ATROCITY (und hier bezogen auf die letzten Platten) schneidet die Bayern jetzt nicht wirklich schlechter ab. Die logische Schlussfolgerung: Wer ATROCITY mag, wird wahrscheinlich auch an SEASONS IN BLACK Gefallen finden - und umgekehrt werden Krulls Gegner auch hier gelangweilt vor sich hin gähnen.
Anspieltipps: Hello Hallowed Hell, Borderline My Sunshine
- Redakteur:
- Björn Backes