SEASONS OF THE WOLF - Last Act Of Defiance
Mehr über Seasons Of The Wolf
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Iron Shield Records
- Release:
- 26.01.2018
- Solar Flare
- Desert Night Sky
- Take Us To The Stars
- Be Careful What You Wish
- Centuries Of Pain
- Drifter
- Fools Gold
- Another Day
- Dark Stratosphere
- No More Room In Hell
- Last Act Of Defiance
Gelungenes Comeback nach 11 Jahren
Bereits Ende der 80er Jahre wurde SEASONS OF THE WOLF in Florida gegründet, und auch wenn die Herkunft es vermuten lassen könnte, zocken die Jungs keinen Death Metal, sondern haben sich ganz dem klassischen US-Metal verschrieben. Das letzte der vier bisher erschienenen Studioalben liegt nun bereits elf Jahre zurück, und so ist "Last Act Of Defiance" nach der 2014 erschienenen Kompilation mit remasterten Aufnahmen aus der Frühzeit der Band das erste Lebenszeichen seit langem.
Die Jungs halten sich auch nicht lange mit Intros auf, sondern setzen mit dem Opener 'Solar Flare' gleich eine erste Duftmarke. Die Musik von SEASONS OF THE WOLF ist mit sphärischen Keyboardteppichen unterlegt, die ihr eine oftmals düstere und leicht kauzige Note verleihen. Besonders deutlich wird das bei den Instrumentalstücken wie 'Desert Night Sky' deutlich. Dazu gesellt sich der sowohl eigenwillige als auch eigenständige Gesang von Wes Waddell, der es versteht, seiner Stimme die volle Bandbreite von tiefen bis hohen Tönen zu entlocken. Zu den Songs passt das aber wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Ein Gespür für gute Melodien hatten die Jungs ja schon immer, und sie haben es nicht verlernt. Einige Songs setzen sich einfach im Gehirn fest, ob man will oder nicht, und entwickeln sich zu hartnäckigen Ohrwürmern (z.B. 'Fools Gold'). Auch Gitarrist Barry lässt sich nicht lumpen, und schüttelt praktisch in jedem Track Soli und Riffs aus dem Ärmel, dass es eine wahre Freude ist. Unterlegt ist das Ganze wie gesagt immer von Keyboardsounds, die meist düster-mystisch daherkommen. Ab und zu gibt es auch Hammond-ähnliche Sounds, Tastenmann Dennis fährt hier ein reichhaltiges Arsenal auf.
Abwechslung gibt es auch bei der Stimmung und dem Tempo der einzelnen Songs. Während der Großteil des Albums sich eher im Midtempobereich abspielt, gibt es auch einige Kracher, die ordentlich nach vorne marschieren, z.B. der Opener 'Solar Flare' oder 'No More Room In Hell'. Für meinen Geschmack hätten es gerne mehr solche Kaliber sein dürfen, denn so gefällt mir SEASONS OF THE WOLF am besten. Die Produktion ist übrigens auch wunderbar druckvoll und passt meiner Meinung nach perfekt zur Musik.
Das Comeback ist SEASONS OF THE WOLF nach elf Jahren definitiv geglückt. "Last Act Of Defiance" ist eine richtig gute Scheibe, die Spaß macht und vor allem mit einigen Krachern mit Ohrwurmcharakter aufwarten kann. Für die Eigenständigkeit der Band sind vor allem der Gesang und die Keyboards verantwortlich, die den Songs und auch dem Bandsound eine unverkennbare Note verleihen. Zwar ist nicht jeder Song auf "Last Act Of Defiance" ein Hit, aber es gibt auch keine Ausfälle. Freunde von US-Metal und klassischem Heavy Metal sollten sich das Teil auf jeden Fall mal zu Gemüte führen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner