SEBASTIEN - Act Of Creation
Mehr über Sebastien
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 23.02.2018
- Act Of Creation
- No Destination
- Wake Up
- Amy
- Evermore
- My Empire
- Queen From The Stars
- Winner
- Heal My Soul
- Promises
- Die In Me
- Full Moon Child
- Hero
- V síti þtÏstí
Melodic Metal mit hoher Hitdichte
Die tschechische Melodic-Metal-Truppe SEBASTIEN ist zurück, diesmal mit dem von vielen Seiten mit Spannung erwarteten dritten Album "Act Of Creation". Die beiden Vorgänger "Tears Of White Roses" (2010) und "Dark Chambers Of Déjà Vu" (2015) brachten der Band bereits einiges an Aufmerksamkeit ein und konnten nicht nur bei uns gute bis sehr gute Kritiken abräumen. Auch diesmal sind wieder einige Gastsängerinnen und -sänger mit an Bord, der prominenteste Name dürfte Apollo Papathanasio (SPIRITUAL BEGGARS) sein. Insgesamt gibt es weniger Gäste als auf dem direkten Vorgänger zu hören und auch die Produktion von "Act Of Creation" hat die Band diesmal selbst übernommen.
Alle Freude der beiden ersten Scheiben kann ich erst einmal beruhigen, denn große stilistische Änderungen hat SEBASTIEN auch auf "Act Of Creation" nicht unternommen. Das war auch wirklich nicht nötig und so konnte sich die Band darauf konzentrieren, den eigenen Stil zu verfeinern. Wie bisher gibt es Melodic Metal, der verschiedene Elemente diverser bekannter Gruppen aufgreift und zu einem eigenen Stil verschmelzt. Die Art und Weise wie die einzelnen Songs arrangiert sind, weist auch eine gewisse Nähe zum Symphonic Metal auf, sogar noch etwas mehr als auf den Vorgängern.
Die große Stärke von SEBASTIEN waren immer die starken und eingängigen Melodien, daran hat sich auch 2018 nichts geändert. Ich würde sogar sagen, dass die Jungs hier nochmal eine Schippe draufpacken konnten, denn die Hitdichte auf "Act Of Creation" ist schon verdammt hoch. Und erneut schafft SEBASTIEN das Kunststück, dabei nie zu sehr ins kitschige abzudriften. Vielmehr verbreiten die Tracks einfach gute Laune und gehen wunderbar ins Ohr. Sänger George zeigt wieder verschiedenste Facetten seiner Stimme und wertet die Songs damit nochmals auf. Auch Growls kommen wieder vereinzelt zum Einsatz, was eine interessante Komponente zum Sound von SEBASTIEN hinzufügt.
Für Abwechslung ist auch ausreichend gesorgt, denn die Songs sind vor allem was das Tempo angeht, sehr variabel komponiert. Auch für Spannungsbögen innerhalb der Tracks wurde gesorgt und zahlreich vorhandene Soli von Gitarre oder Keyboard sorgen für zusätzliche Aufwertung. Besonders gut gefällt mir auch, dass nicht nur die altbackenen und genretypischen Streicher- und Orchestersounds verwendet werden, sondern auch moderne Synthesizersounds. Hieran dürfen sich andere Bands gerne ein Beispiel nehmen. Generell gibt es weder am Songwriting noch an der musikalischen Umsetzung etwas auszusetzen.
Auch mit dem dritten Album "Act Of Creation" kann SEBASTIEN wieder auf ganzer Linie überzeugen. Die Scheibe leistet sich keinen einzigen Ausfall und kann stattdessen mit einer sehr hohen Hitdichte aufwarten. Melodien mit Ohrwurmcharakter, die gute Laune verbreiten schütteln sich die Tschechen scheinbar mühelos aus dem Ärmel. Dass die Jungs gute Songs schreiben können, war ja bereits bekannt, das aktuelle Album unterstreicht dies jedoch nochmal eindrucksvoll. Als Kritiker tut man sich schwer, auf "Act Of Creation" ein Haar in der Suppe zu finden. Trotz viel Zuckerguss wird nie die Grenze zum Kitsch überschritten, auch wenn man sich dieser gelegentlich nähert. Wer auf Melodic Metal jeglicher Art steht, macht mit "Act Of Creation" definitiv nichts falsch und dürfte mit der Scheibe eine Menge Freude haben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner