SECHT - True Narcotic
Mehr über Secht
- Genre:
- Primitiver Black Metal
- Label:
- Sublife/Twilight
- Release:
- 09.06.2006
- True Narcotic
Manchmal ist es beim Hören einer CD wirklich Zeit für den einen oder anderen Kalauer. Und so heißt es bei SECHT dann auch: Es sinkt für Sie, live und a-capella, das Niveau. Was sich Dirge Rep (ORCUSTUS, GORGOROTH) und Vrangsinn (CARPATHIAN FOREST) zusammen schwurbeln, ist eine absolute Frechheit. Leider geben die Beiden laut PR-Info keine Interviews, ich würde sie gerne mal fragen, was diese Veröffentlichung denn soll. "Pure Narcotic" besteht aus einem 37 Minuten langen angeblichen Lied, dessen akustisches Intro wohl wirklich noch das Prunkstück dieses schwachbrüstigen Musikgespenstes darstellt. Gesanglich geben sich zwar Gaahl von GORGOROTH, Nocturno Culto von DARKTHRONE, der allseits beliebte, drölfzig Alben im Jahr veröffentlichende Nattefrost oder auch Apollyon (AURA NOIR) das Mikro in die Hand, doch bei diesem gequirlten Mist reißt dieses Namedropping auch nichts mehr raus.
Musikalisch geht es so was von stumpf zu, dass es mir fast schon peinlich ist beim Hören die Fenster offen zu lassen. Wohlgemerkt: Mir sind meine Nachbarn in dieser Hinsicht doch eher komplett egal.
In absolut schwachem Sound mischen sich schlechte Riffs mit pseudo-schrecklichen Horrorsoundtrack-Parts, die so was von harmlos wirken, dass man den Herren SECHT bei aller Black-Metal-Engstirnigkeit geneigt ist, einen gewissen trockenen, nordischen Humor zu bescheinigen - oder vorzuwerfen, je nach Perspektive.
Auf der CD wird der geneigte Selbstverblöder gewarnt: Nebenwirkungen dieses Narkotikums seien Depression, Nekrophilie, Halluzinationen, Paranoia, Krämpfe, Schizophrenie, Mord, tierische Auswüchse, Vergewaltigung (!, super auch...), Misanthropie, Selbstmissbrauch, ekelhafter Schmerz und Selbstmord. Bei mir löst das Hören doch eher einen langen und herzlichen Lachanfall aus. Dass sich dabei auch noch ein Label findet, das diese musikalische Dünnbrettbohrerei auch noch öffentlich zugänglich macht, spielt sich jenseits der Vernunft ab. Irgendwie hat man während des "Genusses" von "True Narcotic" das dringende Bedürfnis nach einer Darmspiegelung - schlimmer kann es wohl wirklich kaum kommen.
Anspieltipps: Tses...
- Redakteur:
- Patrick Gödde