SECOND TO SUN - The Black
Mehr über Second To Sun
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Blastbear Sound
- Release:
- 16.05.2018
- Ladoga Master
- The Wall
- Chokk Kapper
- Vasilisa
- Region 13
- The Fool
- Mrakobesie Pt. 1: Divine
- Mrakobesie Pt. 2: Letter
- Mrakobesie Pt. 3: Hunger
- Mrakobesie Pt. 4: MK-ULTRA RU
Risikofreudig und spannend - eine vielfältige Expedition durch den futuristischen Black Metal
"The Black" ist ein Album, das selbst dem aufgeschlossenen Black-Metal-Genießer nicht zwingend gefallen wird; zu außergewöhnlich sind die Kontraste, die SECOND TO SUN auf dem aktuellen Album platziert hat, zu außergewöhnlich der gerade in den hinteren Abschnitten vollzogene Meilensprung von melodischem, manchmal überfallartigen Stoff im Stile alter GRAVEWORM-Releases zu beinahe schon Science-Fiction-tauglichem Düsterstoff, der nicht selten an jene Zeiten erinnert, als THE KOVENANT noch unter COVENANT firmierte.
Von der Qualität eines Meilensteins wie "Nexus Polaris" sind die Russen allerdings noch ein ganzes Stück entfernt, weil die Band zumindest in den eher konventionellen Passagen zu sehr überdreht. Wenn SECOND TO SUN in Stücken wie 'Chokk Kapper' und 'Vasilisa' hymnisch, brachial, modern und dennoch auch traditionell zur gleichen Zeit klingen möchte, ist das Material viel zu hektisch und der melodische Teil der Songs eher anstrengend als mitreißend. Zwar hinterlegt die Truppe aus St. Petersburg einige einprägsame Parts, aber im Großen und Ganzen sind die Parallelen zu den eben genannten Südtirolern auch in Qualitätsfragen sehr krass - denn hier ist beileibe nicht alles Gold, was in irgendeiner Form zu glänzen gedenkt.
Spannender wird es indes in den futuristischen Passagen in der zweiten Hälfte von "The Black", in denen die Band nicht nur große kreative Wagnisse eingeht, sondern tatsächlich auch im innovativen Sinne etwas bewegen kann, weil die Kontraste hier halbwegs kontrolliert gegenübergestellt werden. Dass der finale Output etwas Gewöhnungsbedürftiges in sich trägt, ist nicht weiter schlimm, sondern die eigentliche Herausforderung hinter den neuen Songs - und schließlich auch eine Challenge, der man sich gerne stellt.
Summa summaarum ist "The Black" auf alle Fälle ein extrem interessantes Album, dessen zahlreiche Facetten man jedoch nicht im Handumdrehen begriffen hat. Zudem sind auch nicht alle Songs auf dem gleich hohen Level angesiedelt wie der abschließende 'Mrakobesie'-Vierteiler. Und trotzdem empfiehlt sich mindestens ein Lauschangriff, weil die Faszination, die dieser Stoff ausstrahlt, nicht von der Hand zu weisen ist. Immerhin trauen sich die Russen etwas, und das gehört auch mit Blick auf das Resultat honoriert!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes