SECRET SPHERE - Portrait Of A Dying Heart
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2012
Mehr über Secret Sphere
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Audioglobe / Soulfood
- Release:
- 23.11.2012
- Portrait Of A Dying Heart
- X
- Wish & Steadiness
- Union
- The Fall
- Healing
- Lie To Me
- Secrets Fear
- The Rising Of Love
- Eternity
Gehobenes Prog/Power-Entertainment aus Bella Italia
Seit fünfzehn Jahren zieht die italienische Truppe SECRET SPHERE nun schon ihre Kreise in der Szene und auf hohem Niveau ihr eigenes Ding durch, ohne dass so wirklich jemand davon Notiz nehmen will. Nach einiger Zeit im Nuclear Blast-Stall - in diese Phase fällt unter anderem das großartige "Sweet Blood Theory"-Album – sind Gitarrist Aldo Lonobile und sein Kumpel aus Gründertagen, Bassist Andrea Buratto, nun über eine Zwischenstation im Hause Scarlet Records gelandet. Bei diesem Label hat man immer den Eindruck, dass es alle Metalbands aus dem Land mit der putzigen Stiefelform einsammelt, die es woanders nicht schaffen. Derart höhnische Bemerkungen hat SECRET SPHERE allerdings ganz und gar nicht verdient. Auch auf dem inzwischen siebten Studio-Album "Portrait Of A Dying Heart" kredenzt uns das Quintett eine gut abgehangene, wohl temperierte Mischung aus Melodic, Power und Progressive Metal verpackt in zehn sehr hörenswerte Kompositionen für aufmerksame Feinschmecker.
SECRET SPHERE versuchen es auch gar nicht erst mit platter Anbiederei an den Gelegenheitshörer, sondern eröffnen gleich mit einem fantasievoll eleganten Instrumental, das nicht nur den Titelsong sondern auch einen Höhepunkt des Albums darstellt. Aldo kann mit seiner Leadgitarre sowohl träumerische Geschichten erzählen als auch die Metal-Axt heraufbeschwören, ein Portfolio mit dem man eigentlich nur gewinnen kann. Sehr gut fügt sich auch der neue Frontmann Michele Luppi ein, den einige von seiner Arbeit mit VISION DIVINE (zum Bleistift auf dem bärenstarken 2007er Werk "The 25th Hour") kennen werden. Meiner Ansicht nach könnte er sogar noch mehr aus den Möglichkeiten machen, die in den Songstrukturen angelegt sind. Womit wir auch gleich bei dem alten SECRET SPHERE-Problem wären: es fehlt den Liedern trotz der opulenten Anlage und einigen geradezu verschwenderischen Arrangements an Griffigkeit und Widerhakenfaktor. Wenn man konzentriert zuhört, springt einen die Schönheit und Klasse der Musik geradezu an. Trotzdem hat man am nächsten Tag fast wieder alles vergessen. Und das liegt meines Erachtens daran, dass die Strophen zwischen dramatischer Eröffnung und Hochglanz-Chorus oftmals etwas zu bescheiden wirken.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte kann ich SECRET SPHERE eine sehr starke Gesamtleistung bescheinigen. Als Anspieltipps seien neben dem erwähnten Titelsong das aufgewühlte 'The Fall' und das energische 'Secrets Fear' genannt. "Portrait Of A Dying Heart" reiht sich nahtlos in eine überaus respektable Diskographie ein und wird hoffentlich seinen Zuspruch von Seiten der Zielgruppe erfahren.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 11 / 2012
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan