SECRETS OF SIN - Future Memories
Mehr über Secrets Of Sin
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.03.2013
- Deus Ex Machina
- Utopia
- Alive
- Once Upon A Time
- Inside
- Hope Dies Last
- The Joker
- Shadows
- Civilisation
- Puppet Play
- What I Am
Deutschlands neues Female-Fronted-Symphonic-Schwergewicht? Ja, bestimmt!
Jahrelang haben uns die Nachbarn aus den Niederlanden vor der Nase herumgetanzt und gezeigt, wie man ein symphonisches Metal-Album mit weiblicher Frontstimme gestalten muss, um damit die höheren Regionen der Charts zu erklimmen. Namen zu nennen sei an dieser Stelle mal als unwichtig deklariert. Doch woran lag es, dass der deutsche Sektor nie ernsthaft mit den Tulpen-Chanteusen mithalten konnte? Was hatten Simone Simons, Floor Jansen und selbstverständlich Sharon den Adel, was die hiesigen Sängerinnen nicht hatten? Tja, es bringt wohl nichts, in der Vergangenheit herumzuwälzen, wenn die Zukunft doch direkt vor der Nase liegt - und die heißt passenderweise "Future Memories" und stammt von den süddeutschen Youngsters SECRETS OF SIN, die bereits vor einiger Zeit mit ihrem "Fairytales"-Demo äußerst positiv aufgefallen sind.
Robert Mansk, Mastermind, maskuliner Gegenpart am Gesang und Gitarrist der Hopefuls tut gut daran, derzeit die Werbetrommel für seine Band zu rühren, schließlich tauchen vergleichbare Acts wie LACUNA COIL immer weiter in ihren modernen, amerikanisch geprägten Kosmos ab, während WITHIN TEMPTATION und Co. sich ohnehin schon längst damit arrangiert haben, dass künstlerischer Anspruch unbedeutend ist, wenn anderweitig die Kassen gefüllt werden können. Und genau in diesem Moment taucht eine Band auf, die nur selten auf übertriebenen Pomp setzt, sich nicht vom monumentalen Bombast leiten lässt, sondern viel mehr an der Basis arbeitet und über die teils herausragenden Melodien in Regionen aufsteigt, in denen man besagte Acts qualitativ schon länger nicht mehr erlebt. Das eingängige 'Alive' sowie das richtig starke Epos 'Inside' sind Blaupausen für den symphonischen Metal, zumal der Wechselgesang hier noch besser eingespielt wirkt als bei den italienischen Kollegen. Und mit einem Mega-Longtrack wie 'Civilisation' bzw. dessen erhabenem Spannungsaufbau im Gepäck brauchen SECRETS OF SIN sowieso keinen einzigen Konkurrenten mehr fürchten, weil sie hier selber die Referenz vorgeben. Lediglich in 'Shadows' schlägt die Kitschfalle zu, die SECRETS OF SIN im balladesken 'Once Upon A Time' noch geschickt abwenden konnten. Viel Pathos, ein wenig Pomp, dazu eine Elfenstimme - und schon ist der einzige verzichtbare Song auf "Future Memories" nicht mehr aufzuhalten. Aber selbst um solche Nebengeräusche mag man sich nachher nicht mehr kümmern, da das süddeutsche Quintett schnell wieder Abhilfe leistet und selbst mit den beiden Bonus-Nummern 'Puppet Play' und 'What I Am' noch einmal richtig Leben auf die Platte bringt.
"Fairytales" deutete es bereits an, "Future Memories" ist die erhoffte Kür. Wer die derzeit beste Symphonic-Metal-Band aus hiesigen Landen erleben möchte, sollte sich schnellstens mit der Band in Verbindung setzen und dieses Rohjuwel bei den Damen und Herren direkt abgreifen. Viel besser hätte der Einstand kaum sein können!
Anspieltipps: Utopia, Inside, Civilisation
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes