SECRETS OF THE SKY - To Sail Black Waters
Mehr über Secrets Of The Sky
- Genre:
- Progressive Doom Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Kolony Records
- Release:
- 04.10.2013
- Winter
- Decline
- Sunrise
- Black Waters
Ein Brocken anspruchsvolle Düsternis.
Doom Death Metal einerseits und Postrock andererseits sind ja nun keine Spielarten, die man gemeinhin unter "Easy Listening" einsortiert. Wenn sich also eine Band eine Mischung beider Stile auf die Fahnen schreibt, erwartet der unbedarfte Rezensent Schwerstarbeit für Hörnerven und Hirnwindungen. Und dann stellt man fest, dass die Band für vier Lieder locker 40 Minuten benötigt und bekommt ein wenig Angst.
Doch, oh Wunder, "To Sail Black Waters" des amerikanischen Sextetts SECRETS OF THE SKY ist dann doch leichter zugänglich, als erwartet und bereitet durchaus Hörvergnügen.
Denn die Band schafft es, die langen Songs spannend zu arrangieren. Die Vocals changieren gekonnt zwischen fiesem Grunzen und Brüllen auf der einen Seite und sanft-melodischem Gesang andererseits, sind sich aber auch für knurrige Ausflüge in eher schwarzmetallische Gefilde nicht zu schade. Kurz und gut, es gibt eine Menge Abwechslung, was nicht nur für den Gesang, sondern auch für die Instrumentierung gilt, die sowohl zähe, sich langsam auflösende Disharmonien zu bieten hat, als auch schön melodische, durch Keyboardeinsatz geschickt aufgelockerte Akustikpassagen. Auch eine ganze Reihe schöner Leads und Soli gibt es zu bestaunen, was den Eindruck, dass zu jeder Zeit eine Menge los ist, nur festigt.
Natürlich kann man als Anhaltspunkt Bands wie OPETH in den Raum werfen, doch diese Vergleiche treffen es nur teilweise, denn SECRETS OF THE SKY hat einen ganz eigenen Weg gefunden, düstere Brutalität und sphärische Leichtigkeit zu verbinden. Und dieser Weg liegt eindeutig in den meditativen Elementen, die sowohl der Doom und Death Metal, als auch der psychedelischer Prog haben.
Nein, eine akustische Tortur ist das hier ganz und gar nicht, vielmehr ein durchgängig spannendes Album, das dem Hörer zwar einiges an Aufmerksamkeit abverlangt, diese aber auch mit zahlreichen Details, wohl durchdachten, komplexen Songstrukturen und einigen, schlicht schönen Melodien zwischen all dem Hass und der Verzweiflung belohnt.
Wer sich gerne Zeit zum Musikhören nimmt und vor Death, Doom und Psychedelik keine Angst hat, sollte hier auf jeden Fall einmal ein Ohr riskieren, es lohnt sich auf jeden Fall.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst