SECTION 37 - Legion
Mehr über Section 37
- Genre:
- Elektro / Industrial / Darkwave
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Aesthetic Death
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- Summer Special
- Them Serial Killin' Blues
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- Thrill Killer
- The Seventh Sacrifice
- Legion Part 3 - Roach
Bizarre Düsterlandschaften mit verstörender Atmosphäre
Man muss den Musikern von SECTION 37 sicherlich anrechnen, dass sie ihre Sounds einem ziemlich stimmigen Konzept unterordnen, und zwar einem finsteren und beklemmenden Konzept. Die Mischung aus industrieller Kälte, maschineller Elektronik und düsteren Darkwave-Elementen hat ihren Reiz, wäre aber sicher noch viel intensiver, wenn das Soundtrack-ähnliche Konzept überzeugender ausgearbeitet worden wäre. Gerade im ersten Abschnitt von "Legion" fehlt der Sache auch noch der homogene Ansatz - und genau das entpuppt sich dann auch als größtes Problem der neuen Scheibe.
"Legion" beginnt viel zu zögerlich; verschiedene Fragmente werden miteinander vermischt, greifen aber nicht konsequent ineinander. Man schwankt zwischen verkappter Melancholie und moderater Elektronik, trennt die beiden Elemente aber zu stark voneinander, als dass hier eine angemessene Stimmung aufkommen könnte. Dies wird zwar mit wachsender Spieldauer immer besser und überzeugender, doch selbst in rational anmutenden Tracks wie 'The Ghost Of Jesus' und 'Summer Special' fehlt es an Atmosphäre und inhaltlicher Entschlossenheit. Seltsam ist dementsprechend, dass der einzige wirklich warmherzig erscheinende Track, der Independent-Rocker 'Them Serial Killin' Blues', als vorläufiges und auch nachhaltiges Highlight heraussticht und als Überzeugungstäter allein auf weiter Flur steht. Derartige Einschnitte hätte man sich insgesamt wesentlich häufiger gewünscht, damit die Kontrastwirkung der verschiedenen Fragmente nicht so lieblos wirkte. Doch in der Summe sind genau diese Kontraste zu kühl und beliebig gewählt, weshalb es auf Albumdistanz kaum gelingen kann, sich fallen zu lassen und in die düstere Materie einzutauchen. Das Soundtrack-Geflecht bleibt zwar bestehen, funktioniert bis zu einem gewissen Punkt auch, aber es gibt eben keine nennenswerten Akzente, an denen man auf lange Sicht festhalten könnte.
Letzten Endes ist "Legion" ein spannendes Album, das steht außer Frage, Doch die Momente, die diesen Grundeindruck auch langfristig festigen könnten, fehlen, so dass man genau so schnell wieder von der Platte loskommt, wie man Zugang zu ihr gefunden hat. Der entscheidende Mangel ist derjenige, der die Intensität betrifft - denn letztgenannte kommt auf "Legion" eindeutig zu kurz.
Anspieltipps: Them Serial Killin' Blues, The Seventh Sacrifice
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes