SECTLINEFOR - Don't Make This About You
Mehr über Sectlinefor
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.02.2019
- Undercooked Steamed Booze Children
- We're All Getting Too Old For This
- George Campbell's Wife Cooks The Best Lasagne
- It Was An Accident, Officer
- Don't Make This About You
- Bran Flake Clever
- Jesus, Elvis And Lana Walk Into A Bar
- So Excited
- Why Are You Even Talking To Me?
Fragwürdige Freak-Show für schwer strapazierbare Nervenkostüme
Gibt es da draußen noch Leute, die nach wie vor auf die ersten beiden Releases von MARILYN MANSON schwören? Bevor der selbst ernannte "Antichrist Superstar" mit seinem Erfolgsalbum den Durchbruch schaffte, kochte er ähnlich kleine Brötchen wie die Herren von SECTLINEFOR, die mindestens genauso durchgeknallt sein dürften wie die damalige Begleitband von Brian Warner. Musikalisch gibt es folglich einen ziemlich freakigen Crossover aus quäkigen Gitarren, abgedrehten Synthie-Backings und abgefahrenen Bassmomenten, die nicht selten an den Output auf "Smells For Children" erinnern. Ist SECTLINEFOR folglich zwei Jahrzehnte zu spät, um mit diesen Sounds Akzente zu setzen?
Nun, zu diesem Vergleich gelangen wir erst gar nicht, denn die musikalische Freakshow hinterlässt nur bedingt Spuren, einerseits weil die Songs an sich zumeist sehr anstrengend sind und die Psycho-Stimme den möglichen SYSTEM OF A DOWN-Vergleichen keinesfalls standhält, zum anderen aber auch, weil man viel zu oft den Eindruck bekommt, es ginge hier lediglich um die angehängten Effekte und weniger um die Songs als solche, so interessant vereinzelte Passagen im ersten Augenblick auch klingen mögen. 'Jesus, Elvis And Lana Walk Into A Bar' und 'Don't Make This About You' mögen zwar einen gewissen Charme mitbringen und mit ihren schrägen Gegensätzen auch etwas Anziehendes mitbringen, doch im Großen und Ganzen ist auch das nicht ausreichend, um sich längerfristig für die neun Kompositionen von "Don't Make This About You" zu begeistern.
SECTLINEFOR schreit zu stark nach Aufmerksamkeit, statt sich genau diese durch entsprechend aufregendes Songwriting zu verdienen. Hier und dort mal eben abgefahren klingen reicht jedenfalls nicht in Gänze aus, um restlos von sich zu überzeugen. Und so charmant die Truppe an manchen Stellen auch rüberkommt, so nervig ist sie dann im nächsten Moment wieder, wenn der Frosch-vs.-Enten-Gesang sich bemerkbar macht. Wer "Portrait Of An American Family" und "Smells Like Children" schätzt und auch von DOG FASHION DISCO mehrmals angefixt wurde, darf natürlich ein Ohr riskieren. Die Erwartungen dürfen aber dennoch nicht allzu hoch sein, weil auch dieser Level nicht wirklich angekratzt wird.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes