SEEDS OF AGONY - Morbid Reflections
Mehr über Seeds Of Agony
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pogodepp Records
- Release:
- 11.11.2016
- Slaughtering The Will
- Morbid Reflections
- Elysian Assassins
- Xenos
- Captured Between The Gates
- Words To Burn The World
- Slept Among Serpents
Solider Old School Death
Mit etwas Verspätung (das Teil wurde im November 2016 veröffentlicht) hat es das Zweitwerk "Morbid Reflections" der Esslinger Old School Deather nun endlich auch zu uns geschafft. Die Jungs sind bereits seit 2009 unterwegs und haben außerdem nur ein Demo und eben das Debüt veröffentlicht, wobei auf diesem neben sechs neuen Tracks auch das komplette Demo mit enthalten ist. Das Albumcover wurde übrigens eigens dafür mit Öl auf Leinwand gemalt und macht optisch richtig was her. In Zeiten von Photoshop ist sowas mittlerweile leider die Ausnahme geworden und verdient daher schon Anerkennnung.
Auch die Musik auf "Morbid Reflections" ist nicht von schlechten Eltern. Death Metal der alten Schule, der schön wuchtig aus den Boxen rumpelt. Die Schwaben geben dabei selten Dauerfeuer, sondern bewegen sich meistens in den mittleren Geschwindigkeitsregionen, natürlich mit gelegentlichen Knüppelpassagen. Innerhalb der Tracks variiert die Geschwindigkeit auch mehrmals, für Abwechslung ist also gesorgt.
Melodien sind auf der Platte auch reichlich vorhanden, die Gitarristen leisten sehr gute Arbeit. An einigen Stellen merkt man sogar, dass SEEDS OF AGONY aus den Überresten einer Melodic-Death-Band hervorgegangen ist. Auch Atmosphäre können die Jungs erzeugen, 'Captured Between The Gates' ist ein gutes Beispiel dafür und ist für mich auch eines der Highlights des Albums. Der Song beginnt langsam, wird dann schneller und gipfelt in einem schönen Knüppelfinale. Starkes Songwriting an dieser Stelle.
Beim Rausschmeißer 'Slept Among Serpents' kommt sogar eine persische Laute (Saz) zum Einsatz, gespielt von Gitarrist Tilmann. Diese verleiht dem Track eine ganz eigene Note, fast schon ein bisschen orientalisch. Experimente wie diese funktionieren auf "Morbid Reflections" allesamt recht gut und dürfen in Zukunft gerne vermehrt eingesetzt werden.
SEEDS OF AGONY hat hier ein grundsolides Death-Metal-Album der alten Schule geschaffen, das sogar mit einigen sehr interessanten Experimenten aufwarten kann. Das gemalte Cover ist ein echter Hingucker und auch die Produktion der Scheibe gefällt. Bei den Songs gibt es keinen Ausfall zu vermelden, man kann das Teil wunderbar am Stück durchhören, hat aber irgendwie das Gefühl, als ob noch das letzte Quäntchen fehlt. In diesem Genre gibt es eben auch nicht wenige Klassiker. Dennoch ist es eine solide Angelegenheit geworden, die sich vor allem Old-School-Deather mal zu Gemüte führen sollten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner