SEEKER - Unloved
Mehr über Seeker
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Victory Records
- Release:
- 01.11.2013
- Alone
- Pale Death
- Unloved
- Regret
- Dominance
- She
- When Hope Fails
- Salvation
- There Is Nothing
- Escape
Deathcore-Breitseite mit MESHUGGAH-Tendenzen
Deathcore ist eine Schublade, die sich über die veegangenen Jahre als eine eben solche entwickelt hat. Und diese Schublade ist wohl diejenige in der gesamten extremeren Szene, die mit den meisten Schwierigkeiten zu kämpfen hat, weil einfach zu viel Monotones dort einsortiert wird und die Stagnation im gesamten Genre wohl nirgendwo besser greifbar ist, als in dieser konkreten Sparte.
Insofern ist es begrüßenswert, dass die texanischen Vertreter von SEEKER sich schon in irgendeiner Form bemühen, ihr Material ein bisschen abwechslungsreicher zu gestalten und nicht dringend auf die bekannte Formel zu setzen. Die neuen Songs sind zwar immer noch sehr straight und unbarmherzig, lassen es aber nicht bei stumpfen Brachialo-Stakkatos und martialischem Riffing bewenden. Stattdessen gibt es immer mal wieder ein paar kleine, wenn auch überschaubare Spielereien mit einzelnen Quertendenzen zu Acts wie MESHUGGAH, die aber insofern im Rahmen bleiben, dass "Unloved" alles anderer als ein progressives Album ist. Doch es sind diese dezenten Nuancen, dieses bewusste Abwenden vom Einerlei, ohne dabei an Ausdrucks- und Durchschlagskraft einzubüßen, mit denen SEEKER sich direkt mal über das Gros der Konkurrenz stellen kann. Nummern wie der brutale Titelsong und der In-Your-Face-Opener 'Alone' demonstrieren, wie man Deathcore-Kompositionen auch abseits der Einförmigkit gestalten kann. Und mit 'There Is Nothing' und dem post-modernen 'Escape' stehen auch auf der Zielgraden zwei erhabene Tracks, die dem Album ein formidables Gerüst verpassen.
Was dazwischen passiert, ist gut bis sehr gut, manchmal vielleicht etwas risikoarm, aber hier und dort eben auch mit einigen Breaks versetzt, die die erforderlichen Spannungsbögen aufbauen. 'She' und 'Salvation' sind in diesem Zusmamenhang vielleicht keine Perlen, aber durchaus brauchbare Songs, die sich mit aller Kraft gegen die Durchschnittlichkeit wehren. Und das ist allemal mehr als das ständig zurückgespulte Programm der meisten Acts, die dieses Segment nach und nach zu einer toten Zone erklärt haben.
Anspieltipps: Unloved, Escape
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes