SEER - Vol. III & IV: Cult Of The Void
Mehr über Seer
- Genre:
- Doom / Sludge / Stoner
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Art Of Propaganda
- Release:
- 07.07.2017
- Ancient Sands (Rot Preacher)
- Acid Sweat
- They Used Dark Forces
- Burnt Offerings
- I: Tribe Of Shuggnyth
- II: Spirit River
- III: Passage Of Tears
- संसार
Zwei Welten prallen aufeinander!
Immerhin wurde die neue Platte in zwei Hälften unterteilt, ansonsten hätte man sich ernsthaft fragen müssen, ob "Cult Of The Void" ein Split-Release zweier befreundeter, musikalisch aber auch völlig unterschiedlicher Combos werden sollte. Die Jungs aus Vancouver haben auf ihren ersten beiden EPs schon ein paar klare Zeichen gesetzt und die Doom/Stoner-Gemeinde auf ihre Seite ziehen können. Das nun nachgeschobene Doppelpack dürfte jedoch arg polarisierende Wirkungen mit sich bringen, und das nicht etwa, weil der Output eher bescheiden ist, sondern weil die Kontraste zwischen dem eher offensiven Beginn und dem exprimentellen Schlussteil mitunter zu krass sind. Und das lässt sich auf keinen Fall wegdiskutieren.
SEER startet mit einem relativ starken Mix aus Sludge-Grooves, Stoner-Gitarren und DANZIG-Querverweisen, der in Songs wie 'Ancient Sands (Rot Preacher)' und 'They Used Dark Forces' auf Anhieb Begeisterung auslöst. Die Band gestaltet die Spannungskurve der beiden Stücke intensiv, hat ein paar eruptive Ausbrüche verankert, gleichzeitig aber auch vergleichsweise einprägsame Melodien in der Hinterhand. Und auch das straighte 'Acid Sweat' und das eher verträumte 'Burnt Offering' schlagen in diese Kerbe und gefallen mit einigen starken Melodien, aber auch mit Arrangements gehobeneren Anspruchs.
Doch dann kommt der plötzliche Einbruch und ein überfallartiger Wechsel in rein instrumentale Gefilde. SEER experimentiert mit akustischen Sounds, wie sie seinerzeit FALL OF EFRAFA in ihr Material eingearbeitet hat, dies jedoch noch viel dezenter und geradezu minimalistisch. Die Kanadier weichen stark vom bisherigen Kurs ab und bieten auf "Vol. 4" sehr starke Gegensätze, die zwar butterweich durch die Ohren gehen, sich im Großen und Ganzen aber schon zu stark von den mitreißenden Passagen der rsten Albumhälfte distanzieren. Und das ist dann auch der Punkt: SEER veröffentlicht im Prinzip zwei unterschiedliche EPs auf einer Scheibe. Das mag unter dem Gesichtspunkt 'Value for Money' absolut in Ordnung sein, stiftet musikalisch aber viel zu viel Verwirrung - obschon das Material an sich wirklich gelungen ist! Wer sich also für eine Investition entscheidet, sollte beide Parts getrennt voneinander hören. Klingt bescheuert, macht aber Sinn!
Anspieltipps: Ancient Sands (Rot Preacher), Burnt Offering
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes