SEKORIA - Im Reich der Schatten
Mehr über Sekoria
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Kernkraftritter Records
- Release:
- 20.11.2015
- Einbruch der Dunkelheit
- Im Reich der Schatten
- Die nachtigall
- Ein neuer Weg
- Wesen der Zeit
- Canticum Maris
- Der Sturm, den ich rief
- Vendetta
- Der Fall
- Die vergessene Welt
- Thron aus Eis
- Ein letztes Mal
Spannend, heavy, intensiv - und am Ende doch nur ein einziges Einerlei
An Grundsätzlichem scheitert es bei SEKORIA sicherlich nicht. Dee Band weiß, wie man hymnische Songs mit einem kombinierten Brett aus dicken Rhythmen und deftigen Gitarren inszeniert und macht von diesen Qualitäten auch heuer wieder mächtig gebraucht. "Im Reich der Schatten" tönt offensiv und forsch, melodische Elemente eingeschlossen. Und dennoch hält sich die Begeisterung zum neuen Werk der deutschen Pagan-Front letztendlich deutlich in Grenzen. Denn im Großen und Ganzen zitiert sich die Combo im Anschluss an den eigentlichen Opener zehnmal selbst, spielt zwar gerne mal mit sphärischen Elementen, schafft aber kaum Raum für Individuelles oder gar Charakteristisches - und so verwandelt sich eine eigentlich doch viel versprechende Platte alsbald in ein zugegebenermaßen druckvoll produziertes Einerlei, dessen Erhabenheit mit jedem weiteren Track langsam aber sicher zu Grunde geht.
Wirkliche Ausbrüche in den Negativbereich sind "Im Reich der Schatten" aber nicht anzutreffen. Vielmehr ist der Störenfried durch das sture Beharren auf eine erfolgversprechende, aber doch schnell ausgereizte Formel beschrieben, und er versucht erst gar nicht, aus dieser Position zu verschwinden. Nummern wie 'Die Nachtigall' und 'Vendetta' sind für sich betrachtet richtig starke Kompositionen, die auch dem Black-Metal-Gönner ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht zaubern sollten. Aber man muss das Ganze auf Albumdistanz betrachten, und dort stellt sich relativ schnell Monotonie ein, welche die Band schließlich wieder an die Basics zurückführt. Denn dort ist SEKORIA sicher, gerade im technischen Bereich, den man außerordentlich souverän meistert. Die instrumentale Darbietung ist schlichtweg top, da gibt es nichts zu mäkeln. Aber dieser kalte Schauer, den man anfangs noch so intensiv verspürt, löst sich viel zu rasch in Wohlgefallen auf. Es sind die immergleichen Stilmittel, mit denen SEKORIA nach dieser Intensität strebt. Und mit wachsender Spieldauer verpufft ihre Wirkung zunehmend.
Eigentlich ist es schade, dass eine solche Scheibe nicht mehr herausschlägt als ein unschlüssiges Schulterzucken. Man will "Im Reich der Schatten" nicht ins Reich der Belanglosigkeiten abstoßen, doch in dessen direkter Nähe landet das Album irgendwann. Man hat schnell alles Elementare gehört, und beim Ruf nach Zugabe verhallt das Echo leider ungehört. Abwechslung und Eigenständigkeit sind die Faktoren, an denen der SEKORIA-Neuling zerbricht. Und so gut einzelne Songs auch klingen mögen, so langweilig ist "Im Reich der Schatten" in der umfassenden Betrachtung!
Anspieltipps: Die Nachtigall, Im Reich der Schatten
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes