SEKTEMTUM - Panacea
Mehr über Sektemtum
- Genre:
- Death Metal / Dark Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Osmose Productions
- Release:
- 26.05.2015
- Place À La Comédie
- Ebony Grand Master
- Direction Cataclysme
- Empire
- Pantheon
- Le Crépuscule Des Idoles
- Bad Winds
- Lord Hear Our Prayers
- 218
- Subsonic
- Zero Bravo
- Panacea
Originalität zu einem hohen Preis!
Wow, wie geil ist denn bitte das: SEKTEMTUM richtet in den ersten Takten von "Panacea" ein regelrechtes Death-Metal-Inferno an, dessen bestialischer Ausdruck fast schon Tendenzen annimmt, die man an anderer Stelle von moderneren SATYRICON-Werken kennt. Doch 'Place À La Comédie' und 'Ebony Grand Master' sind leider nur überwältigende Momentaufnahmen und nicht zwingend charakteristische Schnipsel aus jenem Buch, das die Band hier zu schreiben beginnt. Denn mit wachsender Spieldauer löst sich SEKTEMTUM immer stärker von der infernalischen Seite der Musik und experimentiert mit Post-Core-artigen Alternative-Sounds, fast schon Mainstream-affinen Gitarrenvarianten, ziemlich beklemmenden sphärischen Inhalten und extrem gewöhnungsbedürftigen Vokalapparaturen. Kurzum: Nach dem nahezu perfekten Einstieg entwickelt sich "Panacea" zu einem sehr gewagten musikalischen Experiment - und dieses schlägt nicht in der gewünschten Wirkung an!
Denn die progressiven Arrangements, die gelegentlich auch etwas von den letzten EMPEROR-Scheiben haben, sind mehr und mehr verstörend und reißen die Platte in immer kleinere Fetzen, die zu einem späteren Zeitpunkt gar nicht mehr greifbar sind. Über allem steht der Drang, auf alle Fälle etwas Originelles zu schaffen, was SEKTEMTUM im Großen und Ganzen ja auch gelungen ist. Aber ab einem gewissen Punkt ist "Panacea" eher anstrengend als genießbar, eher verwirrend als betörend. Und genau ab diesem Punkt bezahlt die Band den hohen Preis für ihre Originalität und gibt die Kontrolle über eine Vielzahl wirklich spannender Ideen geradezu vollends ab.
Schade, dass sich dieses vermeintliche Meisterstück so sehr verändert. Aber Progression nur um der Progression Willen hat noch nie funktioniert, so ambitioniert das alles auch sein mag. Hoffentlich kann sich die Band sammeln und beim nächsten Anlauf irgendwie auf den Punkt kommen. Das hier schlummernde Talent ist nämlich trotz allem riesig!
Anspieltipps: Ebony Grand Master, Panacea
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes