SELENE - The Ravages Of Time
Mehr über Selene
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.06.2017
- New Era
- The Great Heart
- Ashes
- Calm Before The Flame
- Burning Bridges
- If Tomorrow Never Came
- Our Regrets
- Kingdom
- Wonderland
- This Life
- The End Of Time
Hm...episch ist's ja, aber spannend sicher nicht!
Nordirland ist sicherlich nicht die erste Wahl, wenn es um typische Epic-Metal-Heimatländer geht. Der Inselstaat hat sich in der europäischen Metalszene ohnehin noch nie sonderlich offensiv hervorgetan, so dass man immer wieder erfreut ist, wenn doch einmal ein Release über den Kanal schippert und sich eine Band mit frischem Material vorstellt. Bei SELENE ist der Überraschungseffekt, den man sich insgeheim erhofft hat, jedoch schnell verflogen. Die Band hat nichts anderes als klassische Symphonic-Metal-Kost im Programm und stützt sich auf den bekannten Vorreitern. Dass man hier und dort zwar nicht ganz so verspielt und bombastisch bei der Sache ist, verschafft der Band zwar direkt mal ein paar Sympathiepunkte. Doch echte Highlights bleibt SELENE auch im erneuten Anlauf schuldig - und damit wird es mit den Ambitionen, endlich auch über die Landesgrenzen hinaus ein Standing zu erlangen, doch merklich schwer.
Von Beginn an reihen sich einige Defizite aneinander, mit denen sich die Nordiren sofort auf den heißen Stuhl begeben. Die Stimme von Frontdame Shonagh Lyons ist zwar gerade in höheren Tonlagen sehr angenehm, doch sobald sie sich von der Oper verabschiedet, fehlt es an Ausdruckskraft in ihrem Organ, denn als Shouterin taugt die gute Frau leider nicht allzu viel. Aber auch ihre Kollegen haben Probleme, das Songwriting aufregend zu gestalten und sich von den teils lethargischen Strukturen von "The Ravages Of Time" zu lösen. Besonders im hinteren Abschnitt der neuen Platte verfällt die Band in eine lähmende Elegie, deren vermeintlich epischer Anteil zunehmend ermüdender wird. Die Melodien sind träge, die Performance schleppt sich, und die Songs sind auch nicht mehr das Gelbe vom Ei. Wenn die Iren überhaupt ein Trademark mitbringen, das im Nachhinein Gefallen generiert, dann wohl die Dynamik in der ersten Hälfte von "The Ravags Of Time". Ansonsten ist das neue Werk jedoch weit weg von der Klasse der hiesigen Epic-Metal-Prominenz mit weiblicher Stimme!
Anspieltipp: Ashes
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes