SENISTRO - King Of Rotten Land
Mehr über Senistro
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.07.2024
- Beginning
- Rising Souls
- Deadly Mirror
- Healing Wings
- King Of Rotten Land
- Devil Inside
- Nightmare
Uff...
Bevor der SENISTRO-Ball während der Jahrtausendwende richtig ins Rollen kommen konnte, war der Ofen bei der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt nach der Veröffentlichung des Zweitwerks "Truth I Will Find" leider schon wieder aus. Doch mehr als 20 Jahre später hat sich Bandkopf und Gitarrist Ralph Zalejski und Co. neue Musiker gesucht und 2021 sowie 2022 zwei durchaus geglückte EP-Lebenszeichen von sich gegeben. Angetrieben von der guten "Anymore"- und "Soulripper"-Resonanz erschien dann vor rund einem Jahr das dritte Bandalbum "King Of Rotten Land" in digitaler Form, das nun auch in physischer Form vorliegt und in das wir mit gewisser Erwartungshaltung reinhören.
Sängerin Melissa ist bereits die dritte Sängerin in drei Jahren und bringt daher eine andere Klangfarbe ins SENISTRO-Gewand als es ihre Vorgängerin Celine schaffte. Die neue Stimme singt emotional und klar, perfekt für balladeske, ruhige Momente wie gleich zu 'Beginning'. 'Rising Souls' beginnt ähnlich introvertiert, wird von Melissa und sanften Piano-Klängen getragen, ehe ein sehr dumpfer "St. Anger"-esker Drumsound einsetzt und gemeinsam mit viel zu leise abgemischten, erzwungen wirkenden Gitarren dem Song sämtliche Schönheit raubt.
Und genau so – und hier meine ich wirklich "genau" im Sinne von "exakt" – sind auch die weiteren Stücke wie 'Deadly Mirror', 'Healing Wings', sowie das Titelstück und 'Nightmare' aufgebaut. Die Songs sind nicht nur vorhersehbar wie die Gezeiten, sondern genauso aufregend wie das Kaffeekränzchen bei Oma, bei dem es noch nicht einmal den guten Eierpunch gibt. Ne, den gibt es zumindest im Gitarrenklang bei 'Devil Inside', der mir einigermaßen gefällt. Aber selbst dieser rettet "King Of Rotten Land" nicht vor der gähnenden Langeweile.
SENISTRO hat genauso viel Gefühl in die Pianopassagen gesteckt wie Melissa in ihren Gesang, das klingt recht passabel. Doch danach sorgt ein unausgereifter Instrumentenbrei für einen kompletten Bruch des Symphonic-Gothic-Rock-wasauchimmer-Konstrukts, der ohne Wumms, ohne Schmackes und vor allen Dingen ohne musikalische Abwechslung, die guten Ideen im Keim zu ersticken weiß. Ein, allerhöchstens zwei Songs hätten es auch getan, um die neue Sängerin vorzustellen, dafür hätte ich keine sechs – mit Intro sieben – Songs gebraucht, die allesamt nach Schema F konzipiert wurden – so leid es mir auch tut. Puh.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp