SENSE OF NOISE - Sense Of Noise
Mehr über Sense Of Noise
- Genre:
- Melodic Death Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.11.2021
- A Forgotten Oath
- The Broken Hope
- War Within
- Morning Glory
- March Of The Fallen
- Zero Killed
- Our Dying Light
- Rage Of Existence
- Sense Of Darkness
Ordentliches Melodic-Death-Debüt aus Mexiko, ohne die ganz großen zündenden Melodien
2021 scheint ein besonders aktives Jahr für die mexikanische Melodic-Death-Szene zu sein, denn erst im Sommer konnten mich SOLITUDE mit ihrem Langeisen "Exogenesis" überzeugen. Und auch wenn skandinavisch angehauchter Todesstahl sicher nicht das Genre ist, für das Mexiko unbedingt weltweit bekannt ist, schickt sich mit SENSE OF NOISE ein weiterer Newcomer an, den Europäern in diesem Sektor Konkurrenz zu machen und mit dem selbstbetitelten Debütalbum auch die alten Welt zu erobern.
Mit 'A Forgotten Oath' beginnt der Eroberungsfeldzug erst einmal mit wenig Überraschungen: Getragenes Tempo, Piano und Keyboards machen das Instrumental zu einem ordentlichen Intro, das den Hörer aber nicht gerade aus den Socken haut. 'The Broken Hope' geht dagegen schon deutlich härter zur Sache und offenbart, dass der Fünfer seinen melodischen Todesstahl nicht unbedingt in Göteborg verortet, sondern mit einer deutlich moderneren Kante austattet. Angefangen bei den recht präsenten Keyboards, den an MACHINE HEAD angelehnten Riffs und den Klargesängen im Refrain dürfte so machem sogar das Wort "Metalcore" in den Sinn kommen. Doch den Mexikanern gelingt der Spagat zwischen Moderne und klassischem Melodic Death Metal, weshalb der erste vollwertige Song durchaus als Highlight durchgeht.
Selbige sind danach aber doch eher rar gesät, denn von 'War Within' bis 'March Of The Fallen' präsentiert das Quintett zwar handwerklich gut gemachte Songs, denen aber irgendwie der letzte Kick fehlt. Insbesondere wenn man die in recht starrem Tempo vor sich hin groovenden Nummern mit einer Platte wie der neuen OMNIUM GATHERUM vergleicht, die am selben Tag das Licht der Welt erblickte. Erst 'Zero Killed' zündet dann wieder so richtig und geht als echter Hit durch, auch wenn die Nummer primär von einer wie immer grandiosen Gesangsleistung von Gastsänger Björn "Speed" Strid und dem passend dazu stark nach SOILWORK klingenden Songwriting profitiert. Prompt folgt danach mit 'Our Dying Light' dann aber der Tiefpunkt der Scheibe, denn auch wenn die Nummer gerade mit etwas ungewohntem Aufbau und guter Gitarrenarbeit punktet, versetzt ihr der dezent nervige "Woohoo"-Chor im Refrain doch schlussendlich den Todesstoß.
Die Eroberung der Melodic-Death-Welt wird also wohl noch etwas warten müssen, denn auch wenn die Mexikaner durchaus einen Sinn für wohlklingenden Krach mitbringen und handwerklich eine astreine Leistung abliefern, ist das Songwriting auf dem Erstling über weite Strecken noch zu bieder und bietet zu wenig wirklich packende Melodien. Aber hey, nur selten gelingt einer Band mit dem Debüt der ganz große Wurf, weswegen ich dennoch gespannt in die Zukunft von SENSE OF NOISE blicke, auch wenn es aktuell nur zu 6 von 10 Punkten langt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs