SENSES MAY WITHER - Polaris Breach
Mehr über Senses May Wither
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Brainstorm Music Marketing AG (Rough Trade)
- Release:
- 17.06.2011
- Live For The Moment
- Into Hell
- Inner Disunity
- Lies
- The Tide Has Turned
- No Mercy
- Unbreakable
- Death Or Glory
- Day Of Reckoning
- City Of Surveillance
- Saluation
Brachialkunst auf hohem Niveau - aber dennoch austauschbar!
Zweifellos: Hätten SENSES MAY WITHER ihre Debüt-Full-Length "Polrais Breach" vor zehn Jahren ins Rennen geschickt, hätte man der Band Großes prophezeit. Die brachialen Breakdowns, die melodischen Metalcore-Gitarren, das thrashige Riffing, die brutalen Shouts - alles Ingredienzien, auf die der Liebhaber der modernen metallischen Musik nicht mehr verzichten mag. Doch welche Rolle spielt die Jahreszahl im Zusammenhang mit diesem Album? Nun, ganz einfach: Inzwischen ist der Faktor Innovation völlig ausgereizt und das Songwriting fernab jeglicher Originalität. SENSES MAY WITHER bedienen das Metalcore-Genre mit einem unbestrittenen Leckerbissen. Doch rein kompositorisch gesehen ist "Polaris Breach" sicherlich auch in vielen Aspekten austauschbar.
Den Bajuwaren mag man allerdings keinen gezielten Vorwurf machen; die Songs kicken, die Melodien zünden, und handwerklich betrachtet gibt sich die Band zu keiner Zeit die Blöße. Die elf frischen Songs zeugen von echten Ambitionen und einer Durchschlagskraft, die selbst mancher namhafte Würdenträger in letzter Zeit vermissen ließ. Alles in Ordnung eigentlich, nicht wahr? Ja, ist es auch - doch wie schon erwähnt: Wenn man sich durch Hassbatzen wie 'Into Hell' oder das von rockigen Grooves begleitete 'Unbreakable' kämpft, hört man jene renommierten Acts in jeder Note heraus. KILLSWITCH ENGAGE sind definitiv keine Fremden, UNEARTH im Hinblick auf das Riffing ebenso wenig. Und auch wenn die Refrains partiell richtig Lust machen - 'Salvation', 'Day Of Reckoning' und 'Inner Disunity' seien als Paradebeispiele genannt - ohne Eigenständigkeit ist es schlichtweg schwierig, in einem völlig überlaufenen Genre Fuß zu fassen.
SENSES MAY WITHER versuchen dies durch eine fehlerfreie, wirklich überzeugende Interpretation bekannter Stilelemente und bewegen sich zumindest hier auf einem guten, völlig respektablen Weg. Insofern ist "Polaris Breach" auch in keiner gut sortierten Metalcore-Sammlung eine Fehlbesetzung. Doch vergleicht man das Potenzial mit den Möglichkeiten, die SENSES MAY WITHER mit etwas mehr Originalität beim Songwriting gehabt hätten, muss man klar konstatieren, dass hier längst nicht alles herausgeholt wurde. Für den Anfang ist "Polaris Breach" aber sicher ein annehmbarer Einstieg - und Grund genug, der Band schon jetzt eine faire Chance zu geben!
Anspieltipps: Inner Disunity, Day Of Reckoning, The Tide Has Turned
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes