SENTANCE, CARL - Mind Doctor
Mehr über Sentance, Carl
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Release:
- 20.11.2012
- Rain
- Mind Doctor
- Girl's Got Fire
- In My Dreams
- Believe
- Life Goes On
- Revolution
- I Want Your Name
- Don't Walk Away
- Crazy
- Fire Rock
- Old School
Starker Melodic Metal mit großartigem Sänger!
Carl Sentance ist sicher den meisten kein Begriff, allerdings tummelt er sich bereits seit einiger Zeit in der Szene und hat mit diversen Größen des Melodic Metal gearbeitet, so mit Toni Martin, Geezer Butler oder Paul Chapman. Am bekanntesten dürfte er allerdings als Frontmann der Briten PERSIAN RISK sein, die anno 2012 ein unglaublich starkes Comeback-Album vorgelegt haben. Dieses Album machte mich auch erst auf "Mind Doctor" aufmerksam, und ich kann sagen, dass es eine glückliche Fügung war, dass dies geschah. Denn das Album ist eine vergnügliche Stunde melodischen Metal, teilweise an der Grenze zum AOR.
Der Opener 'Rain' allein ist ein Beispiel für zeitlosen (man darf auch altmodisch dazu sagen, das ist wurscht, der Song ist einfach klasse!) Rock, und auch im weiteren Verlauf gibt es diverse Highlights zum Fußwippen. Dazu gehören der Titelsong und 'I Want Your Name', die balladesken und schönen 'Believe' und 'Don’t Walk Away' und das hypnotische 'Crazy', das mich an mitachtziger GILLAN erinnert. Der zweitbeste Song 'Fire Rock' steht fast ganz am Ende des Albums, so dass "Mind Doctor" ein gefundenes Genre-Fressen für Liebhaber geworden ist.
Wenn man einen Blick auf die Musiker wirft, ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Die Rhythmus-Sektion besteht aus Chris Childs am Bass und Harry James an den Drums, beide bekannt durch ihre Arbeit mit den Britenrockern THUNDER. Dazu kommt mit Don Airey ein Urgestein des melodischen Rocks und Metals, der schon bei RAINBOW, JUDAS PRIEST, JETHRO TULL und DEEP PURPLE gespielt hat. So viel geballte Kompetenz hinterlässt natürlich Spuren.
Dass das Album nicht noch besser geworden ist, liegt möglicherweise an eben jener PERSIAN RISK-Scheibe, die momentan einen übermächtigen Schatten auf alles wirft, was Carl Sentance sonst gemacht hat. Aber ein paar Tracks sind dann doch nur ordentlich und nicht herausragend. So ist beispielsweise 'Girl’s Got Fire' ein recht abwechslungsarmer AC/DC-Rocker, der dummerweise im Chorus immer wieder an einen fast gleichnamigen Song der Australier erinnert. 'Revolution' erinnert mich fatal an QUEENSRYCHE, während 'Old School' für mich auf jedem KROKUS-Album Platz gehabt hätte. Aber vielleicht bin ich ja seltsam. Dazu ist 'Life Goes On' ein fast poppiger Standardrocksong, und das gilt auch für 'In My Dreams'.
Unterm Strich bleibt ein gutes, wenn auch kein herausragendes Melodic Metal Album, das durch einen brillanten Sänger besticht und Spaß macht. Sollte man sich als Sommeralbum zulegen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger