SEPTEMBER MURDER - He Who Invokes Decadence
He Who Invokes Decadence
Mehr über September Murder
- Genre:
- Avantgarde/Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenvertrieb SEPTEMBER MURDER
- Release:
- 17.06.2013
- Under Severed Skies
- Two Culprits, One Oath
- Among Vultures
- From Adoration...
- ...To Deterrence
- May Conviction Force Reckoning
- In Celebration Of Mankind's Wretchedness
- He Who Invokes Decadence
17.10.2013 | 19:47
Das Quartett aus Thale im Harz, also ganz nah am Hexentanzplatz, lässt auf seinem dritten Werk "He Who Invokes Decadence" die Puppen kreisen. Death Metal mit Hang zum Durchbrechen eines eingefahrenen Death Metal-Rahmens. Wenn 'Among Vultures' nach zehn Minuten hechelnd darniederliegt, weil es sich nach sechs Minuten grollender Verausgabung ausgetrudelt hat, wird mit 'From Adoration...' lieblich weitergesegelt, bevor der Anschluss '...To Deterrence' die Stärken der Harzer Dunkelbuben beweist: Geschredder alter Farbe mit Rückblick in die Neunziger Jahre verbindet sich mit Progressive-Elementen, die wiederum von skandinavischen Überrollriffs überfahren werden.
Ein dicker Brummer, der ebenfalls seine Pause genießt, wenn er postrockig beschämt davonschleicht. Aber dass hier keiner auf die falschen Schlüsse kommt: 'May Conviction Force Reckoning' donnert wie angeschossen durchs Bode-Tal. Unter marginaler Kenntnis zutreffender Referenzen kann ich hier nur THE OCEAN, MESHUGGAH und Konsorten ins Gefecht führen. SEPTEMBER MURDER ist experimentell orientiert, ohne jedoch die Nadel zu verlieren, sie sind rohe Raubeine mit dem Blick in andere Rockmusikschränke, sind handwerklich versiert, weil sie die vielen Brüche zu einem Ganzen fügen können. Was hier seit dem Gründungsduo Emanuel Brauer und Guntar Elsaßer seit 2005 zusammengehalten wurde und sich mit Drummer Stefan Voigtländer und Sänger Oliver Schacke nun zu einem festen Bandkorpus verbunden hat, ist eine mehrmalige Empfehlung wert.
Harzer schleifen das Gelände.
Es wird grauer und kälter draußen. Und ich freue mich. Die Lust, den Abgang der nervigen Sonne mit derber Zeitgenossenmucke zu begießen, nimmt große Teile meiner Freizeit ein. Wer den Harz, den dunklen Waldbrocken mitten im Norddeutschen, dieses seltsam gewachsene romantisch-düstere Gebilde genauso liebt wie ich, den wird es wohl auch in diesem Herbst dorthin ziehen. Aber neben unregelmäßigen Fichtenreihen, Hexenmärchen und Lungenkranken ist hier auch eine Band ansässig, die das beschriebene Wohlgefühl schon im Namen trägt: SEPTEMBER MURDER. Der Monat, der sich zwischen Laubfall und Strandrückfall nicht entscheiden kann, der erste der letzten Vier, die auf -er enden, der ist so einer, der müde oder aufgeregt machen kann. Wohl dem, der da die richtige musikalische Untermalung hat.
Das Quartett aus Thale im Harz, also ganz nah am Hexentanzplatz, die lassen auf ihrem dritten Werk „He Who Invokes Decadence“ die Puppen kreisen. Death Metal mit Hang zum Durchbrechen eines eingefahrenen Death Metal-Rahmens. Wenn 'Among Vultures' nach zehn Minuten hechelnd darniederliegt, weil es sich nach sechs Minuten grollender Verausgabung ausgetrudelt hat, wird mit 'From Adoration...' lieblich weitergesegelt, bevor der Anschluss '...To Deterrence' die Stärken der Harzer Dunkelbuben beweist: Geschredder alter Farbe mit Rückblick in die Neunziger Jahre verbindet sich mit Progressive-Elementen, die wiederum von skandinavischen Überrollriffs überfahren werden. Ein dicker Brummer, der ebenfalls seine Pause genießt, wenn er postrockig beschämt davonschleicht. Aber dass hier keiner auf die falschen Schlüsse kommt: 'May Conviction Force Reckoning' donnert wie angeschossen durchs Bode-Tal. Unter marginaler Kenntnis zutreffender Referenzen kann ich hier nur THE OCEAN, MESUGGAH und Konsorten ins Gefecht führen. SEPTEMBER MURDER sind experimentell orientiert, ohne jedoch die Nadel zu verlieren, sind rohe Raubeine mit dem Blick in andere Rockmusikschränke, sind handwerklich versiert, weil sie die vielen Brüche zu einem Ganzen fügen können. Was hier seit dem Gründungsduo Emanuel Brauer und Guntar Elsaßer seit 2005 zusammengehalten wurde und sich mit Drummer Stefan Voigtländer und Sänger Oliver Schacke nun zu einem festen Bandkorpus verbunden hat, ist eine mehrmalige Empfehlung wert.
Es wird grauer und kälter draußen. Und ich freue mich. Die Lust, den Abgang der nervigen Sonne mit derber Zeitgenossenmucke zu begießen, nimmt große Teile meiner Freizeit ein. Wer den Harz, den dunklen Waldbrocken mitten im Norddeutschen, dieses seltsam gewachsene, romantisch-düstere Gebilde genauso liebt wie ich, den wird es wohl auch in diesem Herbst dorthin ziehen. Aber neben unregelmäßigen Fichtenreihen, Hexenmärchen und Lungenkranken ist hier auch eine Band ansässig, die das beschriebene Wohlgefühl schon im Namen trägt: SEPTEMBER MURDER. Der Monat, der sich zwischen Laubfall und Strandrückfall nicht entscheiden kann, der erste der letzten Vier, die auf -er enden, der ist so einer, der müde oder aufgeregt machen kann. Wohl dem, der da die richtige musikalische Untermalung hat.Das Quartett aus Thale im Harz, also ganz nah am Hexentanzplatz, lässt auf seinem dritten Werk "He Who Invokes Decadence" die Puppen kreisen. Death Metal mit Hang zum Durchbrechen eines eingefahrenen Death Metal-Rahmens. Wenn 'Among Vultures' nach zehn Minuten hechelnd darniederliegt, weil es sich nach sechs Minuten grollender Verausgabung ausgetrudelt hat, wird mit 'From Adoration...' lieblich weitergesegelt, bevor der Anschluss '...To Deterrence' die Stärken der Harzer Dunkelbuben beweist: Geschredder alter Farbe mit Rückblick in die Neunziger Jahre verbindet sich mit Progressive-Elementen, die wiederum von skandinavischen Überrollriffs überfahren werden.
Ein dicker Brummer, der ebenfalls seine Pause genießt, wenn er postrockig beschämt davonschleicht. Aber dass hier keiner auf die falschen Schlüsse kommt: 'May Conviction Force Reckoning' donnert wie angeschossen durchs Bode-Tal. Unter marginaler Kenntnis zutreffender Referenzen kann ich hier nur THE OCEAN, MESHUGGAH und Konsorten ins Gefecht führen. SEPTEMBER MURDER ist experimentell orientiert, ohne jedoch die Nadel zu verlieren, sie sind rohe Raubeine mit dem Blick in andere Rockmusikschränke, sind handwerklich versiert, weil sie die vielen Brüche zu einem Ganzen fügen können. Was hier seit dem Gründungsduo Emanuel Brauer und Guntar Elsaßer seit 2005 zusammengehalten wurde und sich mit Drummer Stefan Voigtländer und Sänger Oliver Schacke nun zu einem festen Bandkorpus verbunden hat, ist eine mehrmalige Empfehlung wert.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben