SEPTIC CHRIST - Infected Existence
Mehr über Septic Christ
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Malevolent Records
- Release:
- 12.10.2012
- Infected Existence (Pre-Game)
- W.D.W.F. (Wake Up)
- Walls
- Three Letters Called Hell
- Stand Up Straight
- Permitted By God
- Thrashin' With Style
- No Respect
Ostküsten-Thrash aus Baden Würtemberg.
Da läuft sein einiger Zeit dieser appetitliche Thrashhappen in meiner Anlage und sorgt für Kurzweil. Erst als ich mich nach etlichen Umdrehungen des Rundlings näher mit ihm beschäftige, stelle ich völlig erstaunt fest, dass es sich bei dem jungen Quartett um eine deutsche Band aus Baden-Würtemberg handelt. Darauf wäre ich nie im Leben gekommen. Viel zu amerikanisch klingt das gebotene Material und ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass SEPTIC CHRIST irgendwo von der Ostküste kommen würden.
Dies geschrieben, dürfte dem eingeweihten Freund ebensolcher Klänge schon die Ausrichtung der Band vorschweben. Die junge Bande erinnert an manchen Stellen an frühe ANTHRAX und baut ab und an lange nicht mehr vernommene S.O.D.-Riffs in ihre grantigen Nummern ein. Eine Melange, die man sich gut mal zwischendurch einverleiben kann. Vor allem, wenn sie so kompetent dargeboten wird, wie im Fall von SEPTIC CHRIST. Die Jungs haben ganz offensichtlich Spaß an ihrer Musik, wollen unterhalten, ohne dabei prollig zu klingen. Das gelingt ihnen ganz ausgezeichnet. Die Songs knallen auf den Punkt und versüßen dem Hörer das Feierabend-Bierchen. Wenn man bedenkt, dass SEPTIC CHRIST in Jx Nothing lediglich einen Gitarristen in ihren Reihen hat, ist es erstaunlich, wie wuchtig die Klampfe auf dieser – ursprünglich in Eigenregie veröffentlichten – Scheibe tackert. Das klingt extrem amtlich und erinnert mich ein wenig an den Saitensound des Puppenmeisters aus dem Jahr 1986. Ein Kompliment, falls das nicht klar sein sollte. Und auch der klar hörbare Bass ist bei dieser Art von Musik und dieser Besetzung so optimal eingesetzt. Beinahe als zweite Gitarre. Es entstehen keine Soundlöcher. Sehr gut.
Einzelne Songs heraus zu heben, fällt nicht leicht, da SEPTIC CHRIST durch die Bank weg voll auf die Zwölf nageln. Ein Umstand, den bei mir als minimales Manko gewertet wird, denn etwas Abwechslung würde den Originalitätsfaktor und den Wiedererkennungswert erhöhen. So fällt lediglich 'Stand Up Straight' etwas nach unten heraus, weil ich mit solchen extrem plakativen Mosh-Passagen wenig anfangen kann. Der rotzig-kehlige Gesang von Bobby Shortleg passt in seiner aggressiven Angepisstheit wie die berühmte Faust auf das noch berühmtere Auge und so verbleibe ich mit einer Kaufempfehlung für alle Freunde dieses Subgenrres.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae