SEPTIC TANK - Rotten Civilisation
Mehr über Septic Tank
- Genre:
- Hardcore / Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rise Above Records / Soulfood
- Release:
- 06.04.2018
- Septic Tank
- Who
- Victimised
- Social media Whore
- Divide And Conk Out
- Treasures Of Disease
- Fucked
- Whitewash
- Death Vase
- You Want Some
- Digging Your Own Grave
- Danger Signs
- Walking Asylum
- Lost Humanity
- Never Never Land
- Self-Obsessed
- Living Death
- Rotten Empire
Eine verspätete Kampfansage an eine verdorbene Gesellschaft.
Eigentlich hatte Lee Dorrian SEPTIC TANK gegründet, um einen raueren Gegenpol zu seiner Hauptbeschäftigung bei CATHEDRAL zu etablieren, gleichzeitig aber auch seine politische, Hardcore-geprägte Vergangenheit bei NAPALM DEATH weiterleben zu lassen. Das war jedenfalls 1994 der Fall. Im Anschluss stellte sich bei der britischen Doom-Legende allerdings zunehmend größerer Erfolg ein, weshalb SEPTIC TANK (bei denen auch CATHEDRAL-Mitstreiter Gaz Jennings aktiv war/ist) ein Vierteljahrhundert auf Eis gelegt, aber eben auch nie offiziell wieder aufgelöst wurde. Inzwischen hat Dorrian als Labeleigner alle Hände voll zu tun, ist musikalisch aber nicht mehr so stark ausgelastet wie Mitte der 90er. Folglich hat er sich mit seinen einstigen Kollegen ein weiteres Mal zusammengetan, um das unvollendete Debüt seines Underground-Babys endgültig fertigzustellen - und genau dieses erblickt nun endlich das Licht der Welt.
Wenig überraschend ist SEPTIC TANK der damaligen Linie treu geblieben und hat Material zusammengetragen, das prima in die Zeit des Gründungsjahres gepasst hätte. Die Mischung aus ruppigem DISCHARGE-Hardcore, MOTÖRHEAD-Rotz'n'Roll, VENOM-kompatiblem Thrash-Riffing und einigen verhaltenen CATHEDRAL-Parallelen klingt wie ein Relikt aus Dorrians Garagentagen und könnte auch als Proberaumaufnahme gewertet werden, weil der Sound absolut authentisch klingt und auch den jugendlichen Charme wiederspiegelt, den die Band seinerzeit versprühte. Der Rise-Above-Chef spuckt Gift und Galle, seine Sidekicks pflügen souverän durch die britische Punk-Historie und knüppeln ihrem Frontmann schließlich 18 Nummern um die Ohren, deren einmaliges Feeling man heute kaum noch reproduzieren kann. Und doch ist es SEPTIC TANK gelungen, die Grundidee wieder aufzunehmen und direkt dort anzuknüpfen, wo man vor 24 Jahren gestoppt hatte. Einzig und alleine das Thema Abwechslung wird nicht befriedigend bedient, auch wenn das Quartett hin und wieder mal das Tempo variiert und auch mal einen kurzen Ausflug in den Doom unternimmt. Ansonsten ist "Rotten Civilisation" genau das geworden, was man von dieser Besetzung erwarten durfte, nämlich ein rohes, ursprüngliches, leicht grindiges Hardcore-Punk-Album der typischen alten Schule Großbritanniens!
Anspieltipps: Fucked, Lost Humanity, Rotten Empire
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes