SEPTICFLESH - The Great Mass
Mehr über Septicflesh
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 18.04.2011
- The Vampire From Nazareth
- A Great Mass Of Death
- Pyramid God
- Five-Pointed Star
- Oceans Of Grey
- The Undead Keep Dreaming
- Rising
- Apocalypse
- Mad Architect
- Therianthropy
Außergewöhnlich und experimentell - SEPTIC FLESH eben!
Nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte man die Griechen von SEPTIC FLESH bereits zu Debützeiten so ernst genommen, wie es spätestens seit dem Release des Comeback-Albums "Communion" aus dem Jahr 2008 der Fall ist. Mit einem Mal sind die Griechen in aller Munde, gelten als das Verbindungsstück zwischen neueren DIMMU BORGIR und dem symphonischen Underground, gehören gleichzeitig aber auch zu denjenigen Bands, die die größten Ansprüche an den modernen schwaren Sound stellen.
"The Great Mass" setzt diesen Trend nun konsequent fort, hat jedoch so manches Mal mit der gelegentlich überzogenen Theatralik des Materials zu kämpfen. Hin und wieder sind die wechselseitig eingesetzte, orchestralen Elemente - das Prague Filharmonic Orchestra zeichnet hierfür verantwortlich - etwas zu dramatisch in Szene gesetzt, behalten zwar ihren durchaus kunstvollen Anspruch, kommen aber nicht mit diesem zündenden Funken daher, der "Communion" zum Meisterwerk kürte. Nummern wie 'A Great Mass Of Death' und das melodische 'Pyramid God' bieten eine sehr ausgewogene Mischung aus symphonischen Inhalten, Death Metal-Gitarren und finsteren Arrangements, wissen auch immer wieder zu begeistern, werden aber letzten Endes als Baustein eines Gesamtkonzepts stehen gelassen, dessen Horror-Flair manchmal zu weit vom Kern der ganzen Sache abweicht. Gerade Nummern wie das experimentellere 'Five-Pointed Star' oder das nicht minder dramatische 'Mad Architect' sind starke Ausbrüche aus der bisweilen fest verankerten Homogenität und machen den Genuss von "The Great Mass" zu einer partiellen Geduldsfrage.
Auf der anderen Seite darf man die Qualitäten des neuen Albums nicht übersehen. Heroische Songs wie 'Rising' oder 'Therianthropy' machen einem wieder bewusst, warum SEPTIC FLESH über den Status des Underground-Tipps längst hinausgewachsen sind, aber auch das sehr vielschichtige, vielleicht nicht immer ganz schlüssige, aber dennoch anspruchsvolle Songwriting dokumentieren, welche Ausnahme-Band hier am Werke ist. Scheitern tun die Griechen am Ende wahrscheinlich an den ziemlich hohen Erwartungen, nicht zuletzt durch das letzte Album geschürt, denen die Band hier nicht immer gerecht werden kann. Nichtsdestotrotz ist "The Great Mass" zweifelsohne lohnenswert, vielleicht nur nicht ganz so stark wie der direkte Vorgänger; für Anhänger der Band aber unbestritten eine Pflichtaufgabe.
Anspieltipps: Rising, Therianthropy, Pyramid God
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes