SEPULTURA - Arise
Mehr über Sepultura
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 10.00
- Arise
- Dead Embryonic Cells
- Desperate Cry
- Murder
- Subtraction
- Altered State
- Under Siege
- Meaningless Movements
- Infected Voice
<p class="MsoNormal">Die Brasilianer auf der Spitze des Zuckerhuts</p>
Wenn man von einer einzigen Platte derart überrollt wird, sollte man doch dringend einige Zeilen darüber verfassen dürfen. Auch wenn mein Kollege Michael Kulüke seinen Senf bereits vor vielen Jahren zu "Arise" abgab, so kann ich mir es nicht nehmen, meine Meinung über diesen Thrash-Meilenstein, den SEPULTURA anno 1991 irgendwo in Südamerika ausgrub, kundzutun.
Fans und Anhänger dieses Thrash-Spektakels wissen es bereits: "Arise" besticht zum einen durch eine Bodenständigkeit und Geradlinigkeit, die von den Brasilianern danach nur selten erreicht wurde. Die Stücke fließen runter wie Öl, die Passagen nisten sich tief in die Gehörwände und der Nacken schreit buchstäblich danach, malträtiert und gefoltert zu werden. Zum anderen steht derartig viel Druck hinter den insgesamt neun Songs, das man sich jenem schlicht und ergreifend hingeben muss. Die Power, Spielfreude und immense Intensität, gepaart mit einigen, melodiösen Momenten und Überraschungen lassen jedes Thrash-Herz höher schlagen.
Stücke wie das eröffnende Titellied, welches durch ein simples, aber markantes Riffing unsterblich wird, oder das wunderbar abwechslungsreiche, aber nicht minder kräftig wirkende 'Desperate Cry' können ohne weiteres als Band-Highlights verbucht werden. 'Dead Embryonic Cells', mit einem genialen Riff nach rund dreieinhalb Minuten, steht diesen jedoch nicht nichts nach und schmiegt sich bestens ins heiße, fast schon brennende Songgefüge. 'Subtraction', das grandios, durch Percussions verfeinerte 'Altered State', welches sich nach dem experimentierfreudigen Beginn wie ein Gigant in den Himmel empor hievt, sowie 'Under Siege (Regnum Irae)' und 'Meaningless Movements', die locker als Paradestücke des damaligen SEPULTURA-Sounds durchgehen, können dieses Niveau locker halten und katapultieren "Arise" in die obersten Referenz-Hemisphären.
Max Cavalera hatte zu dieser Zeit eine wie für den Thrash-Metal gemalte Stimme, roh, wütend und unverwüstlich. Ähnlich werkelt die Instrumentalfraktion: Die Drums fräsen sich tief ins Trommelfell, die Gitarrenarbeit geht tief in Rückenmark und in Punkto Soli arbeiten die Brasilianer gewohnt souverän und abwechslungsreich.
"Arise" ist Thrash-Metal wie aus einem Guss, kräftig und wütend, sodass man anno 1991 locker in einem Atemzug mit Größen wie SLAYER, TESTAMENT und Konsorten genannt werden konnte.
Noch etwas in eigener Sache: Wenn man, wie ich, SEPULTURA aufgrund des satten Death-Metal-Einschlags der letzten Jahre bis dato gemieden hat, so sollte jeder Old-School-Thrasher dieses Werk antesten und staunen, zu welchen Großtaten und Intensität man in Südamerika imstande war.
Anspieltipps: das gesamte Album, von 'Arise' bis 'Infected Voice'
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp