SEPULTURA - Chaos A.D.
Mehr über Sepultura
- Genre:
- Tribal Thrash
- Refuse/ Resist
- Territory
- Slave New World
- Amen
- Kaiowas
- Propaganda
- Biotech Is Godzilla
- Nomad
- We Who Are Not As Others
- Manifest
- The Hunt
- Clenched Fist
Great were the times!
SEPULTURA waren Anno Domini 1993 auf dem aufsteigenden Ast. Die kongeniale "Arise" wurde überall auf der Welt bis zum äußersten abgefeiert, die "Beneath The Remains" wurde schon als Kultalbum gehandelt, und sowieso war alles prächtig im Hause CavaleraCavaleraXistoKisser. Der Frontmensch erwartete zusammen mit seiner Frau Gloria Nachwuchs, quasi jede Tour war ein Triumphzug über den Globus, und vor Ideen für das neue Album sprudelte die Band quasi über.
So auch zu hören auf der Scheibe, die später als "Chaos A.D." in die Annalen der weltbesten Thrashalben eingehen sollte. Den Anfang macht eben jener vorhin schon erwähnte Nachwuchs: Sein Herzschlag, aus dem Mutterleib heraus aufgenommen, läutet ein Gewitter an Rhythmus, Gitarrengewalt und Ideenvielfalt ein. Schon der Knaller 'Refuse/Resist' lässt keine Fragen offen. Ein Nackenbrecher, wie es sie nicht viele gibt, und der ultimative Beweis, dass die Band nach der fulminanten "Arise" kein bisschen an Energie und Kraft verloren hat.
'Territory' zeigt, wie sehr die Band es drauf hatte, kritisches Gedankengut mit einer krassen Portion Krach und einem Hauch Exotik zu einem Song zu verarbeiten, der keine Wünsche offen lässt. 'Territory' stellt noch heute, dreizehn Jahre nach der Veröffentlichung, einen absoluten Publikumsliebling dar.
Apropos Exotik: Was sich auf der "Arise" und den Alben zuvor nur sachte in diversen Klangpassagen abzeichnete, wird hier geübt und später auf der "Roots" zur Perfektion getrieben - die Verbindung von klassischem Thrash Metal mit den Ideen und Möglichkeiten der musikalischen Eigenarten Brasiliens und anderen traditionellen Musikarten.
'Kaiowas' stellt in dieser Beziehung den Höhepunkt des Albums dar: Ein reines Instrumentalstück, das mit seinem mitreißenden Rhythmus und seinem simplen aber eingängigen Gitarrenspiel heute noch für Begeisterungsstürme sorgt.
Aber gerade diese, wenn auch hier noch schleichende, Verbindung von Weltmusik und Krachmusik sollte später dafür sorgen, dass SEPULTURA sich unauslöschbar in die Geschichte der harten Rockmusik spielte, und dass die Band an dem damit kommenden Druck zerbrach.
"Chaos A.D." ist ohne Zweifel eines der grandiosesten Alben der Band, wenn nicht überhaupt des Metals, und begeistert fünfzig Minuten lang durch Inspiration, Geist und gottverdammte Härte.
Anspieltipps: Alles. Ohne Ausnahme.
- Redakteur:
- Michael Kulueke