SEPULTURA - Live In Sao Paulo
Mehr über Sepultura
- Genre:
- Thrash/HardCore
- Label:
- SPV
- Release:
- 11.11.2005
- Intro
- Apes Of God
- Slave New World
- Propaganda
- Attitude
- Choke
- Innerself / Beneath The Remains
- Escape To The Void
- Mindwar
- Troops Of Doom
- Necromancer
- Sepulnation
- Refuse/Resist
- Territory
- Black Steel In The Hour Of Chaos
- Bullet The Blue Sky
- Reza
- Biotech Is Godzilla
- Arise / Dead Embryonic Cells
- Come Back Alive
- Roots Bloody Roots
Dass SEPULTURA sich in der Szene zu einem reichhaltigen Diskussionsfaktor gemausert haben, ist unbestritten. Dass die Band aber auf den Brettern, die die Metalwelt bedeuten, immer noch eine absolute Macht darstellt, ebenso. Drei Jahre, nachdem aus Geldmangel die Livescheibe "Under A Pale Grey Sky" rausgehauen wurde, die so etwas wie ein Trostpflaster für alle Fans darstellte, versucht sich die Band an einem Doppel-Release: zeitgleich zur Live-DVD kann man sich auch die Live-CD zulegen. Das dargebotene Tonmaterial wurde im März dieses Jahres aufgezeichnet, in der SEPULTURA-Hochburg schlechthin: Sao Paulo, Brasilien.
Eigentlich könnte man das Konzert als sichere Bank betrachten, schließlich ging die Wandlung der Band an den einheimischen Fans quasi spurlos vorbei, und auf bisherigen Aufnahmen diverser Heimatgigs konnte auch davon ausgegangen werden, dass die SEPULTURA-Hysterie im Lande wohl niemals abnehmen würde. Falsch gedacht ist das nicht, der frenetische Jubel des Publikums auf der Platte lässt wirklich auf nichts anderes schließen als den Auftritt der Nationalband, aber die Qualitäten des Soundmaterials bewegen sich erschreckenderweise im Demo-Bereich. Zum Vergleich: Ein fast zehn Jahre altes Bootleg eines SEPULTURA-Gigs (damals noch mit Max Cavalera), welches auch in Sao Paulo stattfand, klingt fast genauso unsauber, und das Bootleg ist … na ja - ein Bootleg. Wer jemals die Freude hatte, die Band live zu sehen, müsste eigentlich bestätigen können, dass das Gitarrenwerk Andreas Kissers und das Gebolze Igor Cavaleras zu den großartigsten Eindrücken des Konzerts gehören, auf der neuen Platte aber alles andere als klar durch den Äther rauschen.
Mag es jetzt an der Kohle liegen, die man der Band für die Aufnahmen zur Verfügung stellte, oder am Equipment der Location, das große Erlebnis eines SEPULTURA-Gigs bringt diese Platte nicht einmal im Ansatz herüber, da kann auch die beeindruckende Setlist, die mit Klassikern ('Arise', 'Troops Of Doom', 'Slave New World'), Neuerem ('Apes Of God', 'Mindwar', 'Sepulnation') und Geklautem ('Bullet The Blue Sky', 'Black Steel In The Hour Of Chaos') auftrumpft, nichts retten.
Man kann zwar raushören, dass die Band ihre Arbeit bei dem Gig mehr als nur sauber erledigte, aber das richtige Live-feeling will und kann nicht aufkommen, wenn der Sound kraftlos durch die Gegend juckelt und die Ohren keine Chance haben, ihn auch nur ansatzweise als Reiz zu erkennen. Da stört nicht einmal das verlorene Gebrabbel des Fronters Derrik Green, der kein Talent für gelungene Ansagen zu haben scheint.
SEPULTURA sind eine großartige Liveband, aber diese Platte ist ein absoluter Reinfall.
Anspieltipps: Arise/Dead Embyronic Cells, Apes Of God, Territory
- Redakteur:
- Michael Kulueke