SEREMONIA - Ihminen
Mehr über Seremonia
- Genre:
- Psychedelic Rock / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 15.11.2013
- Noitamestari
- Itsemurhaaja
- Ovi
- Suuri Valkeus
- Painajaisten Maa
- Luonto Kostaa
- Ihminen
- Itsemurhaaja II
- Vastaus Rukouksiisi
- Tähtien Takaa
- Hallava Hevonen
Punkiges Salz in der psychedelischen Retro-Suppe.
Retro, Psychedelic, Stoner, Frauengesang. Wer nach diesen Stichwörtern bereits entnervt mit den Augen und Ohren rollt und eine weitere Band im Fahrwasser von THE DEVILS BLOOD, JEX THOTH oder BLOOD CEREMONY erwartet, darf sich nun verwundert die Lauschlappen reiben und "Ihminen", dem zweiten Album der finnischen Band SEREMONIA, selbige Hörmuscheln leihen. Denn die Truppe hat einen ganz eigenen Weg gefunden, diese Elemente zu mischen. Denn in den bereits bekannten Cocktail mischt die Truppe auch Elemente von Punk und skandinavischem Rotzrock, was diesem Mix einen Kick verleiht, den man so nicht unbedingt erwartet.
Damit wären die Eckpfeiler von SEREMONIAs Sound abgesteckt und wir können uns den Songs und den Details widmen.
In insgesamt elf Liedern werden die oben genannten Zutaten gekonnt variiert, manchmal geht es direkt und knackig nach vorne, manchmal werden Effekte, Soli und ein paar Keyboards eingesetzt und lassen Songs urplötzlich in seltsame Sphären abgleiten, in denen es süßlich duftet und der nächste Pilz nicht allzu weit entfernt ist. Doch der energische Gesang von Frontfrau Nora holt einen immer wieder schnell zurück auf den schwungvoll rockenden Boden der Tatsachen. Auch wenn die Gute durchweg in finnischer Sprache singt und ich kein Wort verstehe, schafft sie es, die Aufmerksamkeit des Hörers immer wieder in ihren Bann zu ziehen. Dabei geht sie deutlich energischer zu Werke, als die meisten anderen Damen, die momentan im weiten, bunten Feld der rückwärtsgewandten Rockmusik agieren. Neben den schnelleren Ausbrüchen wie 'Luonto Kostaa' ist es vor allem der Gesang, der die Punk-Einflüsse im Sound von SEREMONIA zeigt. Angenehm ist auch, dass, trotz gelegentlicher Ausflüge ins psychedelische, eine düstere Stimmung über dem Album liegt, die verhindert, dass sich Lieder zu sehr in selbstgefälligem Gedudel auflösen.
Das ganze wurde in einem passenden, organischen Klangbild in Szene gesetzt und alle Instrumente bekommen ausreichend Platz eingeräumt und klingen so, wie sie klingen sollen, mit genügend Knarzen und Kratzen an den richtigen Stellen.
Hier und da sorgen ein paar Keyboard- und Flöten-Einsätze für Abwechslung, doch im großen und ganzen ist "Ihminen" eine bodenständige Rockplatte ohne unnötigen Ballast.
Durch die Hinzunahme von Elementen aus dem Punk Rock fügt SEREMONIA dem inzwischen etwas ausgelaugten Genre des Retro Rocks mit psychedelischen Elementen eine neue Facette hinzu, könnte dabei aber auch ein paar Fans verschrecken, denen die plötzlichen Ausbrüche zu hektisch sind. Im Gegenzug könnten aber auch Leute, denen diese Art Musik bisher zu trantütig war, genau hier einen Zugang finden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst