SEREMONIA - Seremonia
Mehr über Seremonia
- Genre:
- (Psychedelic) Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 14.09.2012
- Seremonia
- Uhrijula
- Rock'n'rollin Maailma
- Huutava Taivas, Kuiskaava Maa
- Aamuruskon Kaupunki
- Kosminen Ruumisvaunu
- Lusiferin Käärmeet
- Antikristus 666
- Kiirastulen Tähtisumu
- Hautakiven Varjossa
Ein Ritt auf der Retro-Welle
Es ist ja ziemlich verpönt, von Trends und Mitläufern zu reden, aber die Menge an Retro-Bands in den letzten Jahren ist doch überraschend hoch und auch eine Frontfrau ist in diesem Bereich der Rockmusik beileibe kein Alleinstellungsmerkmal. SEREMONIA aus Finnland bilden da keine Ausnahme, verknüpfen sie doch 60ies-Rock mit frühen BLACK SABBATH (der Bass!) und leicht entrückten Vocals, die zumindest durch die Verwendung der finnischen Landessprache einigermaßen originell klingen.
SEREMONIA haben ihr selbstbetiteltes Debüt größtenteils mit gradlinigen Rocksongs bestückt, ohne große progressive Schlenker. Der Opener erinnert dabei stimmungstechnisch an das GHOST-Debüt, mit den leicht ausgefransten Riffs und dem warmen Sound, dazu die entrückten Vocals von Noorah Federley. während man danach in DEEP PURPLE-Gewässern wildert und durch die Flötenpassagen sogar ein wenig JETHRO TULL-Feeling reinbekommt. Besser werden SEREMONIA aber, wenn sie die klassichen Songstrukturen ein wenig verlassen wie in 'Aamuruskon Kaupunki', merkwürdige Synthies einbauen, einfach ein wenig durch die Gegend jammen und sich quasi schon im Krautrock befinden. Definitiv der Höhepunkt des Albums. Mit dem fast schon punkigen 'Kiirastulen Tähtisumu' sorgt man am Ende nochmal für etwas Abwechslung, ohne sich aber zu weit vom normalen Sound der Band zu entfernen. So groovt man sich durch ein Album, das insgesamt etwas arm an Höhepunkten ist und nach mehreren Durchläufen auch beginnt zu langweilen, da einige der Songs ziemlich schnell ziemlich uninteressant werden und man trotz der relativ kurzen Spielzeit von 32 Minuten auf die Uhr schaut und wartet, bis es vorbei ist.
Die wenigen guten Ansätze der Band reichen somit nicht aus, um wirklich als gutes Album durchgehen zu können. Die Vocals sind nicht schlecht, auf Dauer aber auch nicht völlig überzeugend, der Sound ist zwar schön warm und stellenweise erstaunlich heavy, aber eine gute Produktion kann einen schlechten Song nunmal nicht ausgleichen, und an wirklich gutem Songwriting mangelt es der Platte an allen Ecken und Enden. Wenn die Band sich aber weiter an Songs wie 'Aamuruskon Kapunki' orientiert und sich in dieser Richtung weiterbewegt, könnte das aber noch interessant werden. So ist das Album eher was für absolute Liebhaber der Musikrichtung, sofern sie Sachen wie CASTLE bereits komplett im Regal haben.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Florian Reuter