SERPENT SIN - Swamps Of Human Chasms
Mehr über Serpent Sin
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Night In Kabul
- Temptation
- Animal
- Way To Paradise
Melodien, Ambitionen, eigenwillige Arrangements - kurz: Prog Metal
Es ist heutzutage eher selten, dass eine Progressive-Metal-Truppe ihre Basis im melodischen Power Metal hat. Die Prioritäten haben sich im Lauf der letzten Dekade erheblich verschoben, sodass eine traditionelle Herangehensweise, wie sie SERPENT SIN auf ihrer neuen EP "Swamp Of Human Chams" wählen, anno 2012 eher unüblich ist.
Altbacken und verstaubt klingt das, was die Band aus Möhrendorf in den vier Songs produziert, deswegen aber sicher nicht. Denn so tief man einerseits in der klassischen Metal-Geschichte verwurzelt ist, so ausgefallen und teilweise auch schräg gestalten SERPENT SIN einige Arrangements auf ihrem aktuellen Machwerk. Nach dem teils eingängigen, sehr melodischen Opener 'Night In Kabul', bei dem lediglich die stellenweise zu dominanten Keyboards ein wenig stören, folgt mit 'Temptation' bereits ein relativ vertrackter Song, bei dem man nicht so recht weiß, wie die Schwerpunkte nun genau verteilt sind. Der Gesang steht im Vordergrund, ist aggressiver und recht angenehm, doch ruckartig verschieben sich die Prioritäten auch wieder, sodass die klare Linie ein wenig abhandenkommt - und dabei ist auch 'Temptation' grob betrachtet ein klassischer Metal-Track mit einigen progressiven Tendenzen.
In den beiden nachfolgenden Nummern wird schließlich noch etwas deutlich, was anfangs noch gar nicht so viel Beachtung gefunden hat: SERPENT SIN agieren auf bekanntem Terrain, verwenden viele traditionsbewusste Elemente, sind aber im Großen und Ganzen mit keiner renommierten Kapelle vergleichbar. Hier etwas KAMELOT, ab und an mal ein CRIMSON GLORY-Break, dann jedoch ein Schwenk zu fast schon True-Metal-artiger Direktheit - es wirkt vertraut, aber in dieser Konstellation bleibt es doch eigenständig, und das kann das Quintett durchaus als positiven Umstand verbuchen! Hätte man nun noch die Spielereien in 'Way To Paradise' auf ein Minimum reduziert und auch hier die Keyboard-Passagen etwas weiter in den Hintergrund gedrängt, wäre "Swamp Of Human Chasms" tatsächlich eine uneingeschränkt lohnenswerte Sache. Doch auch mit dieser Einschränkung verdient diese Band bzw. die neue EP Beachtung - sowohl von der Power-Metal-Gemeinde, als auch vom verproggten Ableger!
Anspieltipps: Night In Kabul, Animal
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes