SERPENT VENOM - Of Things Seen And Unseen
Mehr über Serpent Venom
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Church Within
- Release:
- 27.06.2014
- The Penance You Pay
- Sorrow's Bastard
- Death Throes At Dawn
- The Lords Of Life
- I Awake
- Let Them Starve
- Pilgrims Of The Sun
- Burning Free
Doom!
Wenn Church Within hinten drauf steht, weiß der geneigte Flauschpantoffelträger gleich, wo der Molch sein Löckchen hat. Das britische Quartett SERPENT VENOM bietet auf seinem zweiten Album "Of Things Seen And Unseen" achtmal traditionellen Hippie-Doom. Erwartet also keinen epischen Power Metal der Marke CANDLE AETURNUS, sondern schlürfenden Staubrock mit sehr deutlichen Anleihen der Großmeister namens BLACK SABBATH. Eine Parallele, die bitte als Kompliment zu verstehen ist.
Typisch für diese Art der Musik ist der herausragend dröhnende Bass, der der gesamten Scheibe eine wunderbare Atmosphäre verleiht. Man sieht förmlich, wie der Staubteppich im Proberaum der Band fröhlich bei jedem Anschlag von Tieftonmasseur Nick pulsiert. Darüber legt Neuzugang Roland Scriver voluminöse Riffs, die in die Magengrube fahren. Fett. Wie auch das hackend-stoische Drumspiel von Paul, welches als Grundlage allem Gewummses dient. So weit, so Doom! Leichte Probleme habe ich mit der Gleichförmigkeit des Gesangs. Keine Frage, Gaz hat eine tolle, kraftvolle Stimme, aber hier würde ich mir manchmal etwas mehr Flexibilität wünschen. Gerade, wenn dem Gesang so viele Freiräume geboten werden, wie in dieser Spielart, empfinde ich es als sehr schade, wenn nur eine Tonlage bedient wird.
Da kommt eine Uptempo-Nummer wie 'Let Them Starve', die taktisch geschickt genau in der Mitte des Albums über den Hörer herfällt, gerade rechtzeitig. Eingeleitet vom kurzen Akustikspiel 'I Awake' (wie passend!-der Verf.) holt die Band in dieser Nummer zum Genickschlag Deluxe aus und erhöht auf halber Strecke völlig unerwartet das Tempo gewaltig. Super! Solche Spannungsmomente hätte ich gern noch ein oder zwei Mal auf dem Album gehabt. Da steigt der Blutdruck, da reckt sich die geballte Faust!
Erstaunlicherweise scheint dieser Song auch bei der Band selbst etwas Adrenalin frei zu setze, denn die beiden anschließenden Mammut-Nummern sind absolute Kracher. Beinahe verspielt agiert die Band im Zehn-Minuten-Epos 'Pilgrims Of The Sun', während der acht Minuten lange Abschlussbrecher alles beinhaltet, was man sich von so einem Monster wünscht: Grandioses Riffing, einen spannungsgeladenen Aufbau, herrlich warme Soli mit Wah-Wah-Gedöns und sogar eine Gesangsleistung, die mitreißend ist. Alle Daumen hoch!
Dieses - wie bei dem Label gewohnt - toll aufgemachte Album ist also eine lohnende Anschaffung für alle Doom-Lunatics.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae