SERPENTIA - The Day In The Year Of Candles
Mehr über Serpentia
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Recession Records
- Release:
- 30.11.2011
- Archangel
- On The Wings Of Destiny
- Proclamation Of Tragedy
- Hole In The Soul
- Pain No More
- Exile
- Death Is My Only Friend
- Throns From Savior's Crown
- For 'The All' Reasons'
- Psalm Bezskrzydly / The Wingless Psalm
Lahme Steril-Show ohne Herz und Seele
Es gibt zwei Möglichkeiten für den vermeintlichen musikalischen Verfall von SERPENTIA: Entweder war ihr Debütalbum "Dark Fields Of Pain" eine absolute Eintagsfliege, die der Band jegliche Kreativität herausgepresst hat, oder die Aussage, jener Erstling sei zu einem der besten Alben der damaligen Saison gewählt worden, ist weniger glaubwürdig und bezieht sich auf eines der unzähligen Reviews zum Debüt dieser polnischen Band. Vielleicht ist die Begründung für den maßlos enttäuschenden Output des Trios aber auch darin zu suchen, dass man in der Folgezeit mehr oder weniger durchs Nichts trieb und regelrecht das Pulver verschossen schien. Wie auch immer: Was Ivy, Damian und Phoenix auf "The Day In The Year Of Candles" abliefern, ist musikalisch weitestgehend indiskutabel und insofern auch kaum der Rede wert.
SERPENTIA widmen sich auf ihrer neuen Platte einem Mix aus leichten Industrial-Anklängen, sekundären Gothic-Anteilen und dezenten melodischen Todesblei-Komponenten, die jedoch inhaltlich so abgegriffen erscheinen, dass man bereits zur Hälfte der Spielzeit sein unwiderrufliches Urteil gefällt hat. Lahmer Sprechgesang und völlig austauschbare Arrangements zieren "The Day In The Year Of Candles", provokant anstrengende Riffs und Allerweltsharmonien füllen das Ganze auf, und die vermeintlich atmosphärischen Parts sind derart steril gewählt, dass man sich von ihnen nie so recht in den Bann ziehen lassen kann.
Dass die Band dabei PARADISE LOST, ROTTING CHRIST und TEXTURES als Einflüsse angibt und sich als Schnittmenge deren Sounds betrachtet, ist schon eine echte Freiheit, weil man weder die emotionale Tiefe der Erstgenannten erreicht, noch dem progressiven Anspruch der verfrickelten Niederländer in irgendeiner Form gerecht werden könnte. Progression ist sowieso ein Begriff, den diese drei Polen besser nicht in den Mund nehmen sollten, da man in wirklich jedem Song Anteile ausfindig macht, die einem schon tausendfach durchs Ohr gerauscht sind. Doch das ist auch nicht der eigentliche Punkt. Vielmehr ärgert man sich darüber, dass die Band sich hinter einem anscheinend interessanten lyrischen Konzept versteckt, dieses aber kompositorisch nicht annähernd umsetzen kann. "The Day In The Year Of Candles" ist schlichtweg schwach und musikalisch uninspiriert - und selbst für beinharte Liebhaber solcher Acts wie DEATHSTARS keine echte Alternative!
Anspieltipp: Proclamation Of Tragedy
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes