SERPENTINE - A Touch Of Heaven
Mehr über Serpentine
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 26.03.2010
- A Touch Of Heaven
- Whatever Heartache
- Lonely Nights
- For The Love Of It All
- Let Love Rain Down
- In My Blood
- Fashion
- We Belong
- Love Suicide
- Unbreak My Heart
Debütalbum der Rockband SERPENTINE um Sänger Tony Mills. Keine großen Überraschungen, dafür klassisch und vorhersehbar.
Aus dem Waliser Städtchen Cardiff kommen die Melodic-Rocker von SERPENTINE, die sich 2007 erstmals formierten, sich anschließend mit SHY- und TNT-Sänger Tony Mills in der Königsdisziplin namhaft verstärkten und uns nun mit ihrer Debütscheibe "A Touch Of Heaven" beglücken. Dabei liebäugeln die Herrschaften nach eigenen Angaben mit dem amerikanischen Stadionrock der Marke SURVIVOR, FOREIGNER oder WHITE LION, wobei die auf Rohling gepresste Musik eher dem europäischen Melodic Rock zuzuordnen ist. Für eine amerikanische Schlagseite fehlt dem Sextett noch etwas an Souveränität, einem Schuss Gelassenheit und absolutem Gespür für Gänsehautmomente.
Umso einfacher und schneller ist die musikalische Geschichte von SERPENTINE erzählt. Sie klingen wie eine der zahlreichen deutschen Hardrockbands Anfang der Neunziger. Enorm weichgespült, klassisch arrangiert, gespickt mit zuckersüßen Melodien und einem guten, aber oftmals vermehrt in den hohen Tonlagen zu findenden Sänger. Es fällt mir bei vorliegendem Album enorm schwer, musikalisch den einen oder anderen Song hervorzuheben, denn allzu austauschbar oder unspektakulär kommen diese daher. Das ist reine Begleitmusik für den Gesang. Einzig das etwas ruhigere 'Love Suicide' und das abschließende Toni-Braxton-Cover 'Unbreak My Heart' stechen aus der Kiste etwas hervor. Ansonsten regiert melodischer Rock ohne Ecken und Kanten mit netten Gitarrensoli, getragen und unterfüttert von lauten Keyboards. Keine größere Dynamik oder Spannungsbögen, was einerseits sehr nett ist, mir anderseits aber auf Dauer zu eintönig wird.
Im Gesangsbereich hat man sich dagegen durchaus ein bisschen was einfallen lassen, was zwar das Album am Ende des Tages nicht retten kann, trotzdem für gelegentlich erhobene Daumen sorgt. Über die gesanglichen Qualitäten von Tony Mills brauchen wir an dieser Stelle eigentlich keine allzu großen Worte verlieren, denn der junge Mann besitzt einfach eine wunderbare Rockröhre. Trotzdem verliert auch das mit fortlaufender Spielzeit an Wirkung, da er sich zu oft und zu lang in den hohen Tonlagen aufhält. Auch hier fehlt mir etwas die Dynamik und das Gefühl, mit dem er den Hörer durch die kompletten vierzig Minuten führt. Seine stärksten Momente hat Mills, wenn er gesanglich etwas tiefer singt ('Lonely Nights', 'In My Blood', 'For The Love Of It All'). Ansonsten bietet er aber reichlich hervorragende Rockmelodien an und auch die zahlreichen Chöre können durchaus überzeugen.
Ich denke, europäische Rockfans, die sich beispielsweise auch an der schwäbischen Rockszene nicht satt hören können, dürften ihren Gefallen an SERPENTINE finden. Liebhaber des modernen oder amerikanischen Rocks sollten definitiv vorher antesten. Mir ist das alles etwas zu einfach und arg klassisch, obwohl technisch gut gemacht.
Anspieltipps: In My Blood, Love Suicide, Let Love Rain Down
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Chris Staubach