SERPENT'S KNIGHT - Silent Knight ... Of Myth And Destiny
Mehr über Serpent's Knight
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Shadow Kingdom Records
- Release:
- 15.02.2010
- The Serpent's Reign
- Sorcerer's Apprentice
- Disturbing Your Peace
- White Rabbit
- Sleaze
- Trial By Fire
- No Sanctuary
- Tears Of Love
- Apollyon The Destroyer
- Beyond the Valley (Band Practice)
- Beyond the Valley
- Long Live Heavy Metal
- After The Dark
- Mystic Psalms
- Conceived For Hypocrisy
- Sick Bloody Cunt
- The Lightning Chaser
- Serpent's Knight
- Betrayed
- Cracks In The Paint
- Pinned To The Ground
- Eisoptrophobia
- Dellusions Of Grandeur
- Battle Angels (1981)
- The First Spider After Winter (2009)
Warrel Dane macht erste Lungenversuche.
Das agile Undergroundlabel Shadow Kingdom hat hier einen leckeren Doppelwhopper gezaubert, der eigentlich allein aufgrund eines beteiligten Musikers für fünfstelligen Absatz sorgen müsste: Auf der ersten CD hören wir nämlich die ersten Lungenübungen von Warrel Dane, der in dieser Band vor SANCTUARY seine Kehle mit Gold bestäuben ließ und ein Album namens "Released From The Crypt" einsang. Musikalisch bekommt der altmodisch veranlagte Stromgitarren-Freund durchaus amtlichen US Metal geboten, der teilweise sogar an spätere SANCTUARY-Glanztaten erinnert, allerdings bedarf es schon etwas Geduld, in dem Sounddschungel genau diese glänzenden Riffs und Melodien zu erkennen. Denn, und das schreibe ich als absoluter Analog- und Tiefgrundsoundfetischist, das Klangbild ist schlicht und ergreifend schlecht. Da klingen die meisten Demotapes aus dieser Zeit besser. Lässt man sich von diesem Umstand nicht das Hörvergnügen verderben, bekommt man eine ordentliche Portion Metal auf die Ohren.
Bekannt sein dürfte, die auch auf dem SANCTUARY-Debüt verbratene Coverversion 'White Rabbit' (JEFFERSON AIRPLANE), die schon zu diesem Zeitpunkt die musikalischen Wurzeln eines jungen Warrels offen preisgibt. Simone und Kallifünkel, wie der Volksmund das plüschige Pullunder-Duo des Schweigens gerne nennt, zählen ja ebenfalls dazu. NEVERMOREs Koffer auf dem Jahrhundertalbum "Dead Heart In A Dead World" legt Zeugnis dafür ab. I am schweifing ab again.
Ansonsten belegt Warrel Dane, dass das mystische Image von SERPENT'S KNIGHT nicht von fehlenden musikalischen Fähigkeiten ablenken sollte, denn die Songs an sich machen allesamt Laune. Dabei muss der Insider natürlich über einen Songtitel wie 'Sleaze' schmunzeln, denn genau so hieß die frühere Band seines späteren Gitarristen. Ein ewiger Kreislauf dieses Business. Weitere Coverversionen gibt es auf dem Album übrigens nicht, auch wenn Songtitel wie 'No Sanctuary' (!) oder 'Trial By Fire' diese Vermutung aufkommen lassen. Die ans ursprüngliche Album angehängten Bonustitel, erfreuen sich eines noch weniger guten Klangbildes, was aber irgendwie kaum noch stört. Man hat das persönliche Klang-Ohr eh schon ausgeschaltet.
Sechs Jahre später hat die Band mit anderem Sänger ein weiteres Album namens "3000 Degrees In The Shade" eingespielt, welches nie offiziell veröffentlicht wurde. Hier ist die Klangqualität zwar besser, dafür hat man ein paar Funken Genialität aus den Kompositionen heraus genommen. Das bedeutet nun zwar nicht, dass das Album schlecht ist, es ist halt nur eben kein absoluter Überflieger. Mittelschneller US Metal, ohne große Ideen, den man sich gut nebenher anhören kann.
Die Aufmachung ist – wie bei allen Veröffentlichungen des Labels – mehr als liebevoll und in diesem Fall auch höchst unterhaltsam. Da möchte ich jetzt aber nicht zu viel verraten. Die alten Bandphotos lassen auf jeden Fall meine Mundwinkel immer wieder nach oben wandern. Jugendsünden, die Freude machen.
Ob man das nun kaufen muss, sollte jeder selbst entscheiden.
- Redakteur:
- Holger Andrae