SERVANT - Death Devil Magick
Mehr über Servant
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Art Of Propaganda Records
- Release:
- 20.09.2024
- Void
- Temple
- Sin
- Devil
- Hope
- Fury
- Death
- Litany
- Magick
Sehr viele interessante Ansätze - aber ein paar Haken in der Vollendung.
Die Mischung aus überraschenden Attacken, eigenwilliger Melodieführung, einer recht individuell gestalteten Form der Aggressivität und vielen stimmungsvollen Einschüben könnte den neuen Silberling von SERVANT sicherlich zu einer Geheimwaffe im hiesigen Underground machen, würde die Band letzten Endes etwas strikter auf den Punkt komponieren. Auf "Death Devil Magick" haben die Musiker auf jeden Fall reichlich überzeugende Ideen geparkt, hier und dort auch ein paar packende Hooklines eingeschoben und sich im Großen und Ganzen auch von der Linearität des melodischen Black Metals verabschiedet. Doch die an sich wirklich interessante Vorgehensweise stößt spätestens dann an ihre Grenzen, wo die Spannungsbögen ohne bleibenden Effekt bleiben. Und an diesen Punkt gelangt die neue Scheibe leider doch das eine oder andere Mal.
Der Beginn ist dabei äußerst vielversprechend. Die Art und Weise, wie SERVANT melodische Gitarren in das Gesamtkonzept einbringt, macht wirklich Laune, die sehr lebendige Dynamik in Tracks wie 'Temple' und 'Devil' offenbart die vorhandenen kompositorischen Talente, und die Mischung aus eher zurückhaltenden sphärischen Parts und Anleihen aus dem skandinavischen Melodic-Death-Sound wird stellenweise wirklich gut in Szene gesetzt. Doch just in den Momenten, in denen die Band noch einmal nachsetzen müsste, um den jeweiligen Nummern das Sahnehäubchen aufzusetzen, kommt dann doch zu wenig, oder zumindest nicht genug, um richtig gute Songs in wahre Epen umzuformen. Das abschließende 'Magick' wäre dabei eigentlich eine Blaupause für diesen Effekt gewesen: Epische Melodien, ein sehr dezenter, aber doch effizienter Spannungsaufbau und eben dieses Feeling des Speziellen sind hier in Symbiose vorhanden und dürften in dieser Form gerne häufiger auf "Death Devil Magick" vertreten sein. Aber zumindest beweist die Band an dieser Stelle, was tatsächlich in ihr stecken könnte.
Bevor die Kritik hier jedoch eine falsche Wendung nimmt, sei gesagt, dass SERVANT auf alle Fälle einen Lauschangriff verdient hat, weil in der Detailarbeit viele lohnende Momente offenbart werden. Nur zum ganz großen Wurf dürfte "Death Devil Magick" noch nicht reichen. Dafür fehlt dann einfach der berüchtigte Faktor X, der den Unterschied machen würde.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes