SETA-KLIV - Age Of A New Storm
Mehr über Seta-Kliv
- Genre:
- Black/Death Metal
- Withdrawal
- Age Of A New Storm
- Bloody Creed For Power
- Eclipse
- The Rest (MYSTICUM-Cover)
Black Metal warm und kalt? Der Widerspruch klappt im Erzgebirge - inzwischen; sooo viele Rumpeltruppen à la DUNKELGRAFEN später. Eine der Nachfolgebands dieser "90er-Black-Metal-Generation" aus Sachsen sind SETA-KLIV. Sie stammen von der keineswegs unumstrittenen Black-Metal-Band VILKATES ab und schaffen auf ihrer ersten EP "Age Of A New Storm" den für viele Musiker oft so schwierigen Spagat zwischen feinen Melodien und recht erbarmungsloser Härte, ohne dabei seicht zu wirken. Das einzige Problem bei ihrem Sound: Ihr Mixer Steffen Thümmel hat es geschafft, besonders den Gitarren-Klang von SETA-KLIV so abzumischen, dass sich die Truppe ganz schön nach seiner eigenen Band PERSECUTION anhört. Was aber nicht weiter schlimm für uneingeweihte Gemüter sein muss: Denn wer kennt PERSECUTION schon?! Zwar klingt diese Band ebenfalls toll, doch ist sie gleichfalls nur innerhalb von Sachsens Grenzen ein wirklicher Begriff.
SETA-KLIV könnten sich in der sächsischen Metal-Szene ebenso bald einen Namen machen - sie spielen zwar noch nicht in der Black-Metal-Elite, aber sie besitzen alle nötigen Ansätze für den weiteren Weg nach oben. So klingt "Age Of A New Storm" sehr druckvoll, sehr intensiv, sehr düster - in den ersten drei Songs. Dort funktioniert der Mix zwischen Death und Black Metal prächtig, Oldschool-Parts werden mit Keyboards vermischt, viele Breaks, Tempo- und Stimmungswechsel sorgen für meist nachvollziehbare Abwechslung im dunklen Bereich. Nur manchmal sind die Sprünge zwischen den Songteilen etwas zu unvermittelt, um total organisch zu klingen: beispielsweise die unvermittelten Ausschläge auf höchste Überschallstufe beim eher mittelschnellen 'Bloody Creed For Power'. Richtig gut klingt dafür Sänger H.A.M., trotz seines Namens kein Schinken, dafür aber durchaus mit der nötigen Organpower gesegnet, fies ins Mikro zu keifen. Allerdings scheint die Kreativität von SETA-KLIV nach den ersten drei Songs von "Age Of A New Storm" ein wenig erlahmt zu sein, zum Ende hin wird die CD immer uninteressanter. Da ist einmal die viel zu schleppende Nummer vier namens 'Eclipse', die außer netten Trommel-Percussions und bösen Brabbeleien wenig Originelles bietet. Und 'The Rest', die Coverversion von den Black-Metal-Heroen MYSTICUM, ist zwar Kult, passt aber in ihrer rohen Einfachheit nur schwer zum restlichen, eher anspruchsvollen Material - das auch nur wenig mit der Vorgängerband der vier Musiker zu tun hat.
Ja, Stichwort VILKATES: Die gibt es nur noch virtuell. Denn, so sagen die Musiker von SETA-KLIV, nach ihrem Ausstieg hätte sich der Name VILKATES ein für alle Mal erledigt. Doch das sieht wohl ihr ehemaliger Gitarrist Lord Asgaqlun anders - er kündigt auf seiner Homepage bereits ein neues Album von VILKATES an. Die SETA-KLIVs dazu in einem Schreiben: "Im Einvernehmen zwischen der Band und Lord Asgaqlun wurde festgelegt, dass er den Name Vilkates in Zukunft nicht verwenden darf. Warum wirbt er neue Mitglieder und kündigt ein neues Album an? Lord Asgaqlun allein war nie VILKATES und wird es auch nie sein." Ihrem ehemaligen Mitstreiter werfen sie zudem vor, sich nur noch mit dem Image von VILKATES brüsten zu wollen und den Namen der Band ansonsten für sein Label "Fog Of The Apocalypse" gewinnbringend in Geld umzusetzen. So sagen die Musiker, dass sie mit SETA-KLIV nun ein neues Kapitel für sich öffnen. Die ersten Klänge davon können überzeugen, versucht sich hier doch eine an sich talentierte Musikermannschaft neu zu finden - mehr Progressivität, weniger böses Image, mehr Abwechslung, weniger Proberaumsound. Es scheint, als würde auch der erzgebirgische Black-Metal-Underground erwachsen.
Anspieltipps: Age Of A New Storm, Bloody Creed For Power
- Redakteur:
- Henri Kramer