SETHERIAL - Ekpyrosis
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2010
Mehr über Setherial
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 18.06.2010
- A World In Hell
- Ekpyrosis
- The Mournful Sunset Of The Forsaken
- The Devouring Eye
- Subsequent Emissions From A Frozen Galaxy
- Thoughts Of Life They Wither
- Celestial Remains Of The Cosmic Creation
- Enemy Of Creation
Schwer zu verdauende tonale Dunkelheit...
Holy shit, was brettert 'A World In Hell' drauf los!
Das erste was mir in den Sinn kommt, wenn ich die konsequent dissonanten Harmonien auf mich einprasseln höre, ist der klangvolle Name EMPEROR. SETHERIAL röhren voll Inbrunst, pechschwarz, latent im Vocalbereich durch die DIMMUs inspiriert, musikalisch von der norwegischen Elite flankiert. Heraus kommt ein pechschwarzer Brocken, der wie ein Monolith in den Gehörgängen stecken bleibt. Nichts für jedermann. Aber für Blackies, mit Sinn für das größtmöglich finstere, genau das Richtige. Geil auch das progressive Element, das sich wie ein blutroter Faden durch die Kompositionen zieht. Der Titeltrack drosselt das Tempo, bleibt aber aufgrund der Breaklastigkeit und den bitterbösen Melodylines unheilschwanger und brutal ohnegleichen. 'A Mournful Sunset Of The Forsaken' ist dann eine Lehrstunde in Sachen Zimmerflackdrumming. Hier fliegen die Sticks und die Extremitäten wahrlich extrem. Dazu diese wahnsinnigen Klampfen, die transparent durch den Organismus flirren, bis nur noch weiße Glut übrig bleibt. Fies!
'The Devouring Eye' ist mein persönliches Highlight. Ich glaube, live dürfte dieses knurrige Flächensperrfeuer alles in Schutt und Asche legen. Gekonnt ist das epische Element in das vernichtende Bombardement gewebt. Die Interlude, der Refrain, apokalyptisch gefärbt, hoffnungslos akzentuiert, emotional eiskalt. Bravo.
'Subsequent Emissions From A Frozen Galaxy' ist der schleichende Tod der Scheibe. Bedrohlich, kriechend, hinterlistig lauernd, wartet der Track auf den richtigen Moment für den Todesstoss. Dieser kommt, unaufhaltsam und dennoch subversiv im Lauf des ekstatischen Finales, das sich wie eine Eisdecke über einen legt, bereit zum letzten Schlaf zu geleiten. 'Thoughts Of Life They Wither' führt den Vorgänger fort, gerät fast noch stimmungsvoller, wobei einmal mehr die genialen Harmonien herausragen. Kennt ihr die alten NAGLFAR.?
'Celestial Remains Of The Cosmic Creation' trümmert wie geisteskrank, alles unter sich begrabend, während das Grande Finale 'Enemy Of Creation' in fetten acht Minuten das letzte Fünklein Verstand aus den Gehörgängen schießt.
Puuhh, was für ein gnadenloser Brocken! SETHERIAL haben eine starke Scheibe komponiert, die genauso Anspruch wie Können auf den Punkt bringt und in dem ganzen tonalen Wahnsinn sogar noch einigermaßen eingängig bleibt. Wer allerdings mit wirren Riffsalven der Marke EMPEROR zu "Prometheus"-Zeiten nichts anfangen kann, lässt besser auch hier die Pfoten weg. Stark!
Anspieltipps: 'A World In Hell', 'Subsequent Emissions From A Frozen Galaxy'
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Alex Straka