SETHERIAL - Endtime Divine
Mehr über Setherial
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 02.06.2003
- Crimson Manifestation
- The Underworld
- Subterranean
- ...Of Suicide
- Entity Of Night
- The Night Of All Nights
- Endtime Divine
- Transformation
- Storms
Yessir, that's it! Nach sage und schreibe fünf Jahren melden sich SETHERIAL endlich mit einem regulären Studioalbum zurück. Bereits die Raritäten-Compilation "From The Ancient Ruins" ließ Anfang des Jahres aufhorchen, und ich hätte ehrlich gesagt nicht so schnell mit einem neuen Longplayer der doch ziemlich veröffentlichungsfaulen Schweden gerechnet.
Nach schier endlosen Line-Up-Querelen hat man sich für die Dienste am Mikro immerhin NAGLFAR-Schreihals Wrath angeln können, der seinen Job selbstredend hervorragend erledigt hat.
A propos NAGLFAR: An den Landsmännern orientieren sich SETHERIAL auch ein klein wenig auf "Endtime Divine", die recht spärlich gestreuten melodischen Einsprengsel im sehr traditionell ausgerichteten Black-Metal-Gewand erinnern unaufdringlich, aber deutlich an eine Mischung aus NAGLFAR und DISSECTION, was beileibe kein schlechter Einfluss ist.
Ansonsten klingen SETHERIAL deutlich eigenständig, fahren ein volles Old-School-Brett auf, bei dem aber trotz aller nordischen Rasereien immer wieder geschickt mit dem Tempo jongliert wird. So lobe ich mir das - eine Band, die sich zu den musikalischen Wurzeln der schwarzen Musik bekennt, es aber dank qualitativ guter Mucke und sehr ordentlichen Songs nicht nötig hat, auf mittlerweile mehr als lächerlichen Klischees herumzureiten. Musiker, die das selten dämliche "true sein" nicht durch eine grottenschlechte Produktion in den Vordergrund stellen, die eingesehen haben, dass man durchaus auch mit einem zeitgemäßen Sound und technischen Fähigkeiten an den Instrumenten eine ernstzunehmende Black-Metal-Band sein kann.
Im Abyss-Studio hat man "Endtime Divine" einen höchst amtlichen Sound verpasst, der für meine Begriffe jedoch noch ein wenig mehr Bums im Bassbereich hätte vertragen können, aber gut, so bekommt der Schwarzwurzel-Fetischist immerhin einen gut höhenlastigen Sound geboten.
Der Opener 'Crimson Manifestation' könnte eigentlich repräsentativ für das gesamte Album stehen: Für traditionell ausgerichteten BM wirklich gute Gitarrenarbeit, spannend und abwechslungsreich aufgebaute Songstrukturen, ein gar höllisch gut keifender Wrath und sehr gut dosierter Blastbeat-Einsatz. Mehr davon? Gerne, gibt es auf "Endtime Divine" insgesamt ganze neun Male, wobei kein einziger Song negativ aus dem Rahmen fällt. Besonders positiv hervorheben kann man hingegen neben der Einstiegs-Granate das fast schon eingängige 'Subterranean', welches mit toller Klampfen-Untermalung zu gefallen weiß, den fiese Brecher '...Of Suicide', bei dem SETHERIAL jegliches Corpsepaint zum Gefrieren bringen oder den ebenfalls sehr atmosphärische Titeltrack.
Mit "Endtime Divine" haben die Mannen aus Sverige ihre mit Abstand stärkste Platte abgeliefert, welche SETHERIAL neben den Szenegrößen MARDUK und DARK FUNERAL zumindest in Schweden als dritte Kraft etabliert. Mal sehen, ob die Jungs in Zukunft nicht ein bisschen fleißiger werden, um diesen Status auch beizubehalten.
Definitive Kaufpflicht für alle traditionell ausgerichteten Blackies - und wer sich vorstellen kann, dass SETHERIAL es schaffen, trotz eines guten Sounds und handwerklicher Fähigkeiten ein formidables Album abzuliefern, der sollte hier schleunigst mal reinhören.
Anspieltipps: Crimson Manifestation, Subterranean, ...Of Suicide
- Redakteur:
- Rouven Dorn