SEVEN IMPALE - Contrapasso
Mehr über Seven Impale
- Genre:
- Progressive Jazz Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Karisma Records / Plastic Head
- Release:
- 16.09.2016
- Lemma
- Heresy
- Inertia
- Langour
- Ascension
- Convulsion
- Helix
- Serpentstone
- Phoenix
Farbenfrohe Taktverdreher.
Oh, da sind sie sie wieder, meine wunderbar schräg-schönen Norweger von SEVEN IMPALE. Das Debüt-Album "City Of The Sun" war mir schon aller Ehren wert und war eine gelungene Empfehlung für Fans des abgedrehten skandinavischen Jazz-Progs.
Der Opener 'Lemma' bricht dann aber gleich zu neuen Horizonten auf, oder vielmehr in den Weltraum. Den stark verhallten, theatralischen Gesang erkenne ich gar nicht wieder und auch die durchgeknallten HAWKWIND-Space-Rock-Spielerein irritieren zunächst. Gar seltsame Wendungen vollzieht der Song, doch spätestens in der zweiten Hälfte, wenn die Bläser wieder präsenter werden, klickt die Musik im Hirn. Ganz generell ist man noch ein wenig fetziger, leichtfüßiger aber auch ungestümer geworden. Vor allem am Gesang hat man deutlich gearbeitet und ist durch das Verwenden eines Sammelsuriums an Effekten und auch mehreren Stimmen deutlich facettenreicher geworden.
Von Easy Listening ist SEVEN IMPALE aber dennoch meilenweit entfernt und ich tu mich gar schwerer, in das Album hinein zu denken als beim weiß Gott nicht unkomplexen Debüt. Wer sich jedoch gerne mit Bands wie ELEPHANT 9, Stale Storlokkens Album mit MOTORPSYCHO ("A Deaf Defying Unicorn"), JAGA JAZZIST oder aber auch alten ANEKDOTEN-Sachen beschäftigt, wird sich nur allzu gerne in so Songs wie 'Langour' hineindenken, und fast sogar die eine oder andere Parallele zu schrofferen Djent-Bands feststellen.
Aber keine Angst, SEVEN IMPALE ist nach wie vor weitaus farbenfroher als viele dieser Tiefton-Taktverdreher und trumpft immer wieder mit herrlichen (Saxophon-)Melodien auf. Wer also ganz besonderen Wert auf Überraschungsmomente in seinem Prog legt und die eine oder andere elektronische Passage toleriert (vor allem beim letzten Track 'Phoenix'), liegt auch diesmal bei SEVEN IMPALE wieder goldrichtig.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker