SEVEN NAILS - Factory Of Dreams
Mehr über Seven Nails
- Genre:
- Symphonic Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- 7Hard / New Music Distribution
- Release:
- 31.05.2013
- Intro
- Factory Of Dreams
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- Frozen Blue
- Pharaoh's Call
- Behind Your Mirror
- Prisoner Of My Own
- The Way To The Butterflies
- Let Me Breathe
- Masquerade
- Phantoms
- Choose Your Weapons Right
- Eyes Of Medusa
Ambitionierte Schwaben auf Schlingerkurs zwischen Symphonik und Progressivität
Für dieses Album habe ich mir ganz besonders viel Zeit genommen, weil ich genau verstehen wollte, warum es einfach nicht zünden will bei mir, obwohl ich alle hier verwendeten Zutaten sehr schätze. Die schwäbische Formation SEVEN NAILS legt mit "Factory Of Dreams" ein Debüt-Album vor, dem man das Herzblut und die Leidenschaft, mit der die sieben Musiker an diesem Werk gefeilt haben, zu jeder Sekunde deutlich anmerkt. Der Sound dieser Truppe ist eine Melange aus Symphonic und Progressive Metal mit einer Prise Gothic-Feeling. Damit sollte man in den Fanlagern von SYMPHONY X bis WITHIN TEMPTATION auf grundsätzlich offene Ohren stoßen. Zwei Frauen und ein Mann teilen sich die Vocalparts, wobei Marion Hüttl mit ihrer Violine auch einen wichtigen Beitrag zum instrumentalen Klangbild leistet. Das Songmaterial ist bunt und abwechslungsreich, es vermeidet zuverlässig genretypische Klischees. Die munter-verspielten Piano-Einsätze von Tastenmann Tim Lobitz lassen immer mal wieder aufhorchen.
Doch leider gibt es auch eine Reihe von Problemen mit "Factory Of Dreams". Der vielleicht gravierendste Kritikpunkt ist, dass die Lieder und Melodien einfach nicht im Ohr hängen bleiben wollen. Man hört die CD wieder und wieder an, kommt aber nicht über ein anerkennendes Kopfnicken hinaus, weil der Aha-Effekt, der eigentliche Kick über siebzig Minuten lang ausbleibt. Außerdem gibt es an allen drei Stimmen noch einiges zu verbessern, sowohl in technischer Hinsicht als auch bei der Phrasierung und dem Ausdruck. Zu guter Letzt ist die Produktion ziemlich verunglückt. Vor allem der Schlagzeugsound ist gruselig künstlich und kraftlos; das geht heute auch ohne große finanzielle Sprünge deutlich besser. Somit hält sich der Hörgenuss insgesamt doch ziemlich in Grenzen, auch wenn viele gute Ideen und ein klares Bekenntnis zu einem hohen musikalischen Anspruch vorhanden sind. Vielleicht sollten die Damen und Herren von SEVEN NAILS ihre Musik einfach etwas entrümpeln, nicht mehr so viel in eine einzelne Komposition hinein packen, stattdessen mehr Wert auf starke Leitmotive legen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass sich hier einige sehr talentierte Musiker zusammen gefunden haben, die etwas Tolles schaffen können, wenn sie sich selbst und ihr Ding einmal gefunden haben. Für "Factory Of Dreams" ist leider noch keine besonders gute Bewertung drin, weil das Album an Ende Stückwerk bleibt. Ich möchte meine Kritik allerdings unbedingt als Aufmunterung und Ansporn verstanden wissen. Hier ist noch sehr viel mehr drin!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan