SEVENDUST - Best Of (Chapter One 1997-2004)
Mehr über Sevendust
- Genre:
- New Metal
- Label:
- TVT Records
- Release:
- 06.01.2006
- Black
- Bitch
- Too Close To Hate
- Denial
- Waffle (Tom Lord-Alge Mix)
- Assdrop
- Bender
- Angel´s Son
- Praise
- Follow
- Enemy
- Face To Face
- Coward
- Rain
- Inner City Blues
- School´s Out
"Der siebte Sinn", "Das verflixte siebte Jahr", "Sieben": Irgendwie scheint die Zahl 7 etwas Besonderes an sich zu haben. Womit wir bei SEVENDUST wären, die sieben Jahre ihrer Bandgeschichte (1997-2004) auf diesem Best-of-Album zusammengefasst haben. Natürlich will die Plattenfirma (in diesem Fall TVT Records) noch ein bisschen Kapital aus der Band schlagen, die bei einem neuen Label ihre Zelte aufgeschlagen hat.
Vom Stil her erinnert das Quintett an Bands wie CREED, BIOHAZARD und LIVING COLOUR. Hört sich zwar komisch an, ist aber eine recht interessante Mischung. Zwischendurch werden BIOHAZARD-mäßig Gesangsparts in den Sound integriert ('Bitch'), oder es wird ganz in der Tradition von HELMET gerifft, um dann in einen CREED-mäßigen Chorus einzustimmen ('Too Close To Hate'). 'Denial' bewegt sich im selben Fahrwasser, und vor allem Lajon Witherspoon hört sich im Chorus an wie der kleine Bruder von Scott Stapp (Ex-CREED). Interessanter finde ich da schon 'Waffle', das aufzeigt, welche Pionierarbeit LIVING COLOUR schon 1993 geleistet haben. Gerade der Song ist eine logische Weiterentwicklung des "Stain"-Albums und die Stimme von Mr. Witherspoon kommt der von Corey Glover verdammt nahe, während 'Assdrop' eine coole Hommage an FAITH NO MORE darstellt. Meiner Meinung nach ist es verdammt schwer, die Truppe auf einen bestimmten Stil festzulegen, denn dafür ist sie einfach zu vielseitig und abwechslungsreich. 'Bender' (nein, nicht der Roboter von "Futurama") hingegen ist mit coolen Scratches gesegnet und fällt abseits vom LIMP BIZKIT-Allerlei positiv aus dem Rahmen. Dabei knüpft der Song eher an MORDRED an, die mit ihrem ´91er-Werk "In This Life" für die damalige Zeit Maßstäbe gesetzt haben. Die geniale Ballade 'Angel´s Son' zeigt die Jungs von der sanften Seite und gefällt mir auf der CD mit Abstand am besten. Allein die Gänsehautstimme ist einfach nur umwerfend! Danach wird aber mit 'Praise' härtetechnisch nochmal die Kurve gekriegt. Allein das Riff ist einfach nur zum Niederknien. 'Follow' ist mit seinen zweistimmigen Vocals ganz in der Tradition der langsamen Stücke von ALICE IN CHAINS gehalten, kann aber mit einer wesentlich positiveren Grundstimmung aufwarten. Während 'Enemy' wie eine härtere Variante der BEASTIE BOYS und mit einem hooklinegeschwängerten Refrain daherkommt, wandelt 'Face To Face' wieder auf den Pfaden von LIVING COLOUR und erinnert schon fast an einen MACHINE HEAD-Song mit angezogener Handbremse.
Die genannten Stücke dürften den meisten Fans von SEVENDUST bekannt vorkommen, aber wie schaut´s mit dem Bonusmaterial aus? 'Coward' könnte auch glatt aus der Feder von PANTERA stammen, ist aber mit ein paar mehr Melodien gewürzt. Am ehesten fällt mir da 'By Demons Be Driven' vom Klassiker "Vulgar Display Of Power" ein. 'Rain' hingegen ist locker-flockig gehalten und versprüht ein cooles ALICE IN CHAINS-Flair und kann mit einem zuckersüßen Refrain glänzen. Beide Songs waren auf der UK-Version des "Seasons"-Albums enthalten. Weiterhin ist mit 'Inner City Blues' ein MARVIN GAYE-Cover dabei, das eher selige Erinnerungen an RAGE AGAINST THE MACHINE weckt. Vor allem die Gitarrenarbeit geht in die Richtung, aber auch vom Refrain her hätte das Teil locker auf dem "Renegades"-Album des Quartetts Platz gefunden. 'School´s Out' von ALICE COOPER dürfte jedem Rockfan ein Begriff sein. Doch selten habe ich eine so brachiale, aber auch zerbrechliche Version gehört wie die von SEVENDUST. Eine coole Interpretation des Klassikers, der bei Alt und Jung für Freude sorgen dürfte.
Wer bisher noch keine Scheibe von SEVENDUST besitzt, ist mit dieser Zusammenstellung sehr gut bedient. Da auch die Extras was hermachen und definitiv nicht wie "Ausschuss" daherkommen, zeigen von meiner Seite her beide Daumen nach oben. LIVING COLOUR können auf jeden Fall auf die von ihnen gesetzte Saat sehr stolz sein!
Anspieltipps: Denial, Angel´s Son, Praise, Coward, School´s Out
- Redakteur:
- Tolga Karabagli