SEVENDUST - Chapter VII: Hope & Sorrow
Mehr über Sevendust
- Genre:
- Alternative Metal
- Label:
- 7 Bros. Records / Rough Trade
- Release:
- 23.05.2008
- Inside
- Enough
- Hope
- Scapegoat
- Fear
- The Past
- Prodigal Son
- Lifeless
- Sorrow
- Contradiction
- Walk Away
Wie erstaunlicherweise viele in den Staaten erfolgreiche Bands führen SEVENDUST in Deutschland trotz einer durchgängig hochwertigen Diskografie von mittlerweile sieben Studioalben, einer Liveplatte und dem obligatorischen Best-of eher ein Schattendasein. Mit "Chapter VII: Hope & Sorrow" soll sich das nun ändern. Zu diesem Zwecke haben sich die Jungs Grundüngsmitglied Clint Lowery zurück ins Boot geholt, auch wenn dafür Ex-SNOT-Klampfer Sonny Mayo den Hut nehmen musste.
In alter neuer Frische steigen SEVENDUST somit ins Jahr 2008 und haben elf bandtypische Alternative-Metal-Tracks im Gepäck, die hauptsächlich von LaJon Witherspoons hochmelodischem Gesang getragen werden. Beim Lesen der Tracklist mag der ein oder andere ein gewisses Konzept entdecken, auf der Scheibe selbst ist davon in den ersten Durchläufen nicht viel zu hören. Dafür gehen einige der Tracks angenehm ins Ohr, allen voran das melancholische 'Inside' oder das seltsam sonnige 'Prodigal Son'. Trotz einiger aggressiver Zwischenparts ist "Chapter VII: Hope & Sorrow" von A bis Z kein brutales, sondern ein sehr gemäßigtes und entspannend zu hörendes Album, ist aber weit davon entfernt, weichgespült oder lahm zu sein. SEVENDUST spielen hier mit dieser Gratwanderung ihre Trumpfkarte Nr. 1 aus, denn genau das hat auch auf den letzten Platten schon hervorragend funktioniert. Und so gesellen sich nach gewisser Zeit 'Hope', 'Fear' und 'Contradiction' zu den Topsongs dazu.Dennoch hat "Chapter VII: Hope & Sorrow" zwei nicht zu leugnende Schwachpunkte. Zum einen fehlt dem Album ein roter Faden: Zwischen den Tracks wurden immer kleinere Effektzwischenspiele eingebaut, die jedoch, anstatt Atmosphäre zu erzeugen, Löcher in die Platte reißen und somit spätestens nach dem ersten Albumdrittel nerven. Es kommt kein wirklicher Hörfluss zustande, weshalb man SEVENDUST dieses Mal wirklich als Einzeltracks genießen muss, statt ein Gesamtwerk zu hören. Dieser Effekt wird von den wahnwitzigen Qualitätsschwankungen der Songs unterstützt. Denn wo die bereits erwähnten Tracks vollständig überzeugen können, geht so ziemlich die Hälfte des Albums im Mittelmaß unter. fast lässt sich sagen, dass auf jeden sehr guten Song ein mäßiger folgt. SEVENDUST hatten bei diesen Titel das goldene Händchen für eingängige Hooks nicht parat, und ein Stück hört man 'Scapegoat' oder 'The Past' eine gewisse Lustlosigkeit an.
Theoretisch müsste man jetzt sagen, dass ein zur Hälfte mäßiges Album nicht gut sein kann. Kann es aber, denn die übrigen Songs sind bärenstark und ziehen den Gesamteindruck nach oben. Nichtsdestotrotz sollte man sich "Chapter VII: Hope & Sorrow" kaufen und per Skiptaste SEVENDUST 2008 in dem Bereich genießen, in dem sie stark sind.Anspieltipps: Inside, Hope, Contradiction, Prodigal Son
- Redakteur:
- Dennis Hirth