SEVENTH ANGEL - Lament For The Weary
Mehr über Seventh Angel
- Genre:
- Thrash / Doom Metal
- Label:
- Edge Records Ltd / Under One Flag
- Recollections Of A Life Once Lived
- Life In All Its Emptiness
- No Longer A Child
- Full Of Blackness
- Lament For The Weary
- Woken By Silence
- Falling Away From Reality
- Dark Shadows
- Passing Of Years
- Secure In Eternity
- Farewell To Human Cries
[Klassiker]
Eine Mischung aus Thrash und Doom Metal geht nicht? Geht nicht gibt´s nicht! Denn hier sind SEVENTH ANGEL aus England. Eine fantastische Band, die Anfang der Neunziger auf sich aufmerksam machte und in der Presse sehr positive Reaktionen erzeugte. Absolut mit Recht, wenn man sich "Lament For The Weary" zu Gemüte führt. Ein Album, das eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt und wirklich zeitlos ist – also immer wieder den Weg in die heimische Anlage findet und diese dann für längere Zeit beansprucht. Eine Scheibe also, die absolut jeden Cent wert ist.
Leider haben es die Mannen um Ian Arkley (der später ASHEN MORTALITY gründete) nur auf zwei Alben gebracht, dafür sind aber beide Alben absolut empfehlenswert und gefüllt mit erstklassiger Mucke. SEVENTH ANGEL haben einen eigenen Sound und auch Stil erzeugt, der hauptsächlich wohl dem Thrash Metal zuzuordnen ist. Mit ihren langsamen, akustischen Einlagen und der meist düsteren Stimmung, die ihre Musik erzeugt, haben sie aber auch einen gehörigen Doom-Einschlag vorzuweisen. Diese zwei Extreme derart zu vereinen – das haben meines Wissens tatsächlich nur SEVENTH ANGEL geschafft. Man muss "Lament For The Weary" einfach eine Chance geben, dann wird sich dieses Konzeptalbum einem erschließen und nicht mehr loslassen. Die Zusammenstellung der Songs (wovon keiner abfällt) und das absolut geniale Cover von Rodney Matthews machen das Werk zu einer runden Sache und lassen einen heute noch ab und zu eine Träne um SEVENTH ANGEL vergießen.
'Recollections Of A Life Once Lived' ist ein fast dreiminütiges Instrumental, das wunderbar in die CD einleitet: Schwermütig und mit fetten Gitarren nimmt die Nummer bald an Fahrt auf und der einzigartige Sound sowie die einmaligen Leadgitarren lassen den Hörer nicht mehr los! Ehe man sich versieht, befindet man sich im nächsten Song 'Life In All Its Emptiness'. Schon der Songtitel verrät die düstere Stimmung dieses Liedes. Ian Arkley schreit sich die Hoffnungslosigkeit aus seiner Seele. Womöglich waren SEVENTH ANGEL ihrer Zeit voraus, denn heute wäre diese Scheibe sicherlich ein gefundenes Fressen. 'No Longer Child' schließlich ist ein absoluter Höhepunkt in der Schaffenszeit von SEVENTH ANGEL. Der Song, die Atmosphäre und nicht zuletzt der Text bringen besondere Emotionen hervor. Die Nummer startet relativ heftig, mit schnelleren Parts, ehe die Akustikgitarre einsetzt und es einem eiskalt den Rücken herunterläuft. Gänsehautfeeling pur!
'Lament For The Weary' ist ein zweiminütiges und regenreiches Instrumentalstück. Es passiert nicht viel, aber dennoch erzielt es seine Wirkung. 'Woken By Silence' beginnt mit einem langen, sich steigernden Intro. Gesungen wird nicht sehr viel, aber die Instrumente reichen hier völlig aus und machen den Song zu einem besonderen Hörereignis aus verschiedenen schnellen, langsamen, melodischen und harten Parts. 'Dark Shadows' dürfte dann die heftigste Nummer des Albums sein. Harte, schwere Riffs und schnelle Parts sorgen für eine typische Thrash-Nummer. 'Passing Of Years' bestätigt schließlich den Eindruck, dass auf diesem Album nicht allzu viel gesungen wird – es ist ein weiteres (sehr gelungenes) Instrumentalstück.
Den Abschluss dieses Meisterwerks bilden die beiden Hammersongs 'Secure In Eternity' und 'Farewell To Human Cries'. Beides sind für mich absolute Klassiker und herausragende Kompositionen. Das gilt vor allem für 'Farewell To Human Cries' - beim einzigartigen Instrumentalpart dieses Songs haben SEVENTH ANGEL wirklich Außergewöhnliches geleistet!
Abschließend muss ich noch mal erwähnen, dass dieses Album seinen Preis wert ist. Nicht unbedingt geeignet ist diese Scheibe in dieser schnelllebigen Zeit für diejenigen, die möglichst schnell und oberflächlich nach Befriedigung suchen, denn ein kurzweiliger Hit lässt sich nicht ausmachen. Aber "Lament For The Weary" ist auch nach über zehn Jahren noch ein Hörerlebnis, das Seinesgleichen sucht.
Anspieltipps: Recollections Of A Life Once Lived, No Longer Child, Full Of Blackness, Dark Shadows
- Redakteur:
- Stefan Lang