SEVENTH CRYSTAL - Entity
Mehr über Seventh Crystal
- Genre:
- Melodic Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l.
- Release:
- 08.11.2024
- Oathbreaker
- Thirteen To One
- 404
- Path Of The Absurd
- Architect Of Light
- Interlude
- Blinded By The Light
- Siren Song
- Versus
- Mayflower
- Push Comes To Shove
- A Place Called Home
- Song Of The Brave
Melodisches Statement mit Ecken und Kanten.
Ein Blick in unsere digitalen Archive verrät mir, dass SEVENTH CRYSTAL bei POWERMETAL.de zumindest offiziell noch Terra incognita ist. Für mich ist "Entity" auch der Erstkontakt mit der Band, dabei handelt es sich bereits um das dritte Album. Gegründet wurde die schwedische Formation im Jahr 2019 von Sänger Kristian Fyhr, der auch das Aushängeschild von SEVENTH CRYSTAL ist. Was für eine tolle Stimme! Der großartige Gesang verhindert auch, dass die doch recht cleane, dem Gott namens Zeitgeist huldigende Produktion nicht zu unterkühlt wirkt.
Das Quintett aus Göteborg spielt energiegesättigten und wuchtigen Melodic Hard Rock, der unverkennbar aus dem Land des Drei-Kronen-Wappens stammt. Das raffinierte Songwriting und der bombastische Sound erinnern an die Landsleute von CROWNE, während die dezent progressiven Elemente gelegentlich an SEVENTH WONDER denken lassen, wobei letztgenannte Band zugegebenermaßen "reinsortigen" Progressive Metal spielt. Bei SEVENTH CRYSTAL weisen dagegen einige Stücke nur progressive Züge auf, etwa der Mittelteil von 'Blinded By The Light'. Ein weiteres verbindendes Element zwischen den drei schwedischen Kapellen ist, dass diese ja aktuell auch beim selben Label sind.
SEVENTH CRYSTAL arbeitet mit knackigen Lead- und Rhythmusgitarren und prägnantem, sehr modern klingendem Schlagzeugspiel. Keyboards werden auch eingesetzt, doch verwässern diese den Sound nicht. Bei den Keyboards gibt es durchaus auch Übereinstimmungen mit einigen Progressive-Metal-Bands aus Schweden. Sehr cool ist etwa die kurze Hammond-Einlage in 'Versus'. Die Songs sind abwechslungsreich und dramaturgisch geschickt gestaltet, wobei Breaks ein typisches Stilmittel sind. So richtig Fahrt nehmen die Stücke immer dann auf, wenn die Gesangslinien ins Heroische tendieren. Kurze Gangshouts sind schon mal eine Steilvorlage für entsprechende Publikumsreaktionen bei einer Live-Performance.
Wer die beiden von mir als Referenzen genannten Bands schätzt, darf hier bedenkenlos zugreifen. Die Songs sind so gekonnt komponiert, dass sie sich nach mehrmaligem Genuss nicht abnutzen, sondern an Glanz eher gewinnen. Es lohnt sich, beispielsweise einmal nur auf die Gitarrenarbeit zu achten. Auch die latent vorhandene düstere Unterströmung weiß zu gefallen. Seid ihr zudem noch auf erstklassigen und ausdrucksstarken Gesang aus der schwedischen Meisterklasse fixiert, ist "Entity" eigentlich ein Pflichtkauf!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens