SEVENTH DIMENSION - Of Hope & Ordeals
Mehr über Seventh Dimension
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.06.2024
- The Great Unknown
- Ghost Veil
- V23
- Underwater
- Mind Flayer
- Black Sky: Final Frontier
Von einem Höhepunkt zum nächsten!
Für die Musiker von SEVENTH DIMENSION ist der fünfte Release eine Art Homecoming. Nachdem die Band in den ersten zehn Jahren ihrer Existenz vor allem damit zu kämpfen hatte, das Songwriting über größere Distanzen zu koordinieren, haben sich alle Beteiligten vor der Fertigstellung von "Of Hope & Ordeals" in der schwedischen Hauptstadt eingefunden und dort nun auch ihren festen Wohnsitz etabliert. Beste Voraussetzungen also, um einer ohnehin schon grandiosen Platte wie "Black Sky" (2021) einen würdigen Nachfolger zu schenken.
Inwieweit die neue Stabilität einen Anteil an der Umsetzung der neuen Ideen hatte, kann man zwar nur spekulieren, jedoch haben die Skandinavier auf ihrem neuen Langdreher noch einmal ein paar Schippen draufpacken können und die Mischung aus modernerem DREAM THEATER-Sound und kalssischem Progressive Rock auf ein neues Level gebracht. Die Dramaturgie ist einzigartig, der Einsatz der Keyboards beispielhaft, und auch an der Gesangsfront hat sich noch einmal mächtig was getan, denn die Performance von Frontmann Markus Tälth gehört zu den am meisten überzeugenden im aktuellen Prog-Zirkus. Derweil greifen die Harmonien schlichtweg perfekt ineinander und bringen einige Hooklines zutage, die trotz des hohen Anspruchs der musikalischen Darbietung sofort ihre Effizienz demonstrieren. Im verspielten Opener 'The Great Unknown' wird man sofort einmal von dieser Melange aus vertracktem Songwriting und wunderschönen, butterweichen Melodien umgehauen, das sehr energische, extrem lebendige 'Ghost Veil' bringt einige Inhalte aus dem Alternative-Sektor in die Mixtur, die ebenfalls sofort zünden. Für Freunde des symphonisch angehauchten Progressive Rocks dürfte ein Song wie 'V23' die absolute Offenbarung sein - zumal auch hier relativ kompakt komponiert wurde und die Truppe sich nicht hinter der Dramaturgie oder vermeintlicher instrumentaler Selbstbeweihräucherung versteckt.
Und just in dem Moment, in dem man glaubt, SEVENTH DIMENSION würde sich hier kaum noch steigern können, schmeißen die Schweden dem Zuhörer mit 'Underwater' und 'Mind Flayer' zwei weitere Geniestreiche vor die Füße, die schließlich im 25-minütigen 'Black Sky: Final Frontier' münden. Hier feuert die Band wirklich aus allen Kanonen und führt den Link zur letzten Scheibe mit einem Donnerwetter herbei. Wem es hier nicht warm ums Herz wird, sollte auf jeden Fall mal seine Vitalzeichen prüfen lassen!
Insofern muss man am Ende doch darauf schließen, dass die neu gewonnene interne Stabilität noch einmal ganz frische Kräfte freigesetzt hat, die SEVENTH DIMENSION mit maximaler Effektivität in den kreativen Prozess umgelenkt hat. "Of Hope & Ordeals" ist zweifelsohne der bisherige Höhepunkte einer ohnehin schon bemerkenswerten Diskografie und ein zwingender Anlass, nicht nur hier einzusteigen, sondern gleich mal den Katalog zu betrachten. Moderner Prog as its best!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes