SEVENTH POWER - The Seventh Power
Mehr über Seventh Power
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Retroactive Records / Music Buy Mail
- Release:
- 30.05.2008
- Christ Died
- Enthroned
- Eyes In The Skies
- Far From Fear
- Heaven's Gates
- Human Sacrifice
- Ocean Of Emotion Motion
- Possessor Of You
- Seven Golden Lampstands
- The Power
Ich muss gleich zu Beginn zu meiner Schande gestehen, dass Herr Menchen, der Gitarrist der Bands TITANIC und FINAL AXE ist und auch hier bei SEVENTH POWER die Axt schwingt, mir nicht geläufig war. Aber Drummer Robert Sweet sagte mir schon etwas. Richtig, STRYPER, die gelb-schwarzen Herren mit den tieffliegenden Bibeln. Wenn deren musikalischer Output bisweilen auch nur mittelmäßig war, gab es dennoch ein paar Highlights, zumindest sobald man sein Textverständnis auf Durchzug geschaltet hatte. Darf man also auch hier schnörkellosen, handgemachten Hard Rock erwarten? Ja, darf man.
SEVENTH POWER schlagen tatsächlich in eine ähnliche Kerbe und haben sich dem Heavy Metal der einfacheren Art verschrieben. Dabei liegt aber durchaus ein Akzent auf dem Attribut "heavy", da sich ob des stampfende Midtempo-Stils ein Vergleich mit klassischen Metalwerken geradezu aufdrängt: BLACK SABBATH oder Ozzy Osbourne. Auch Bill Menchens Stimme hat einen leichten Ozzy-Touch, besonders auffällig in 'Far From Fear', nur kommt da auch schon der erste Kritikpunkt an diesem Werk: Wieso musste die Stimme durchgehend elektronisch verzerrt werden? Ich könnte mir gut vorstellen, dass Bills Stimme das eigentlich nicht nötig hat. So wirken die Songs anfangs etwas monoton, was sich aber nach einigen Durchläufen legt. Weitere Effekte im Gitarrensound sind genauso überflüssig, aber weniger offensichtlich, bilden dennoch einen ungewohnten Gegenpol zu der eigentlich traditionellen Musik.
Das heißt aber nicht, dass das Album ein Totalausfall ist. Einige Songs eignen sich hübsch zum rhythmischen Nicken, wie das coole ’Seven Golden Lampstands’ oder der Opener 'Christ Died'. Es fehlt einfach bei vielen der Geistesblitz, der aus gefälligen Nummern echte Kracher gemacht hätte. So fließt das Album vor sich hin und hinterlässt zwar keinen schlechten Nachgeschmack, aber auch keinen bleibenden Eindruck. Es materialisiert sich das silberfarbene Mittelmaß.
Bleibt ein Aspekt, der für den Konsumenten den Unterschied machen dürfte: die Texte. Denn SEVENTH POWER ist eine ausgesprochen missionarische christliche Band. Als religiöser Mensch wird man Ergüsse wie "Christ Died - now he has been raised; He’s alive - now he must be praised" oder "I believe that Jesus Christ is the human sacrifice; I believe that the savior lives - long live the king" und die "Alleluias" in 'Heaven’s Gates' genießen, bei Anderen wird das genau zum Gegenteil führen.Anspieltipps: Christ Died, Human Sacrifice, Seven Golden Lampstands, The Power
- Redakteur:
- Frank Jaeger